Hoffnung für Menschen in Not

Das Sozialwerk «Hope» in Baden hilft Leuten, die aus den unterschiedlichsten Gründen in einer schwierigen Lebenssituation stecken.
Deborah Schenker ist Geschäftsleiterin des Sozialnetzwerks «Hope». (Bild: lh)

Der Badener Verein «Hope» hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Gemeinschaftssinn der Bevölkerung, die Lebenskompetenz von Individuen und die Integration von Menschen in schwierigen Lebenssituationen in die Gesellschaft zu fördern. Dabei hilft das christlich geprägte Sozialwerk in den vier Bereichen Begegnen, Betreuen, Beschäftigen und Beherbergen. Dies seien die «vier B» des Vereins.

Die Hilfsangebote des Vereins sind für Menschen aller Konfessionen zugänglich und offen. Dabei verfolge man auf der Basis der christlichen Nächstenliebe das Ziel, die Lebensqualität durch Persönlichkeitsentwicklung, Förderung der Sozial­kompetenz, Stärkung der eigenen Ressourcen, Integration und Alltagsbewältigung zu erhalten oder zu verbessern, heisst es seitens des Vereins. Das würde man erreichen, indem man die Menschen ganzheitlich an Körper, Seele und Geist zum Tun und Entscheiden ermutige und begleite. Deborah Schenker arbeitet seit viereinhalb Jahren als Geschäftsleiterin für das christliche Sozialwerk «Hope». «Die Stelle habe ich ausgeschrieben gesehen und mich daraufhin beworben», sagt Schenker, die zuvor in Alters­heimen und in der Pflege gearbeitet hat. 

Ein niederschwelliges Angebot für Betroffene
Sozialwerke, wie das in Baden, wurden in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts in vielen Schweizer Städten gegründet, um insbesondere den wachsenden öffentlichen Drogenszenen entgegenzuwirken. Auch in Baden, unterhalb des Bahnhofplatzes, habe damals eine solche existiert. «Schon in den 1980er- und 1990er-Jahren half der Verein ‹Hope› mit Streetwork und einer Gassenküche. Man ging zu den Süchtigen hin und half ihnen», so Schenker. Eher ungewöhnlich war und ist der undogmatische Ansatz des Badener Sozialwerks. Abhängige dürfen weiterhin konsumieren, man besteht nicht auf einer völligen Abstinenz, wie dies bei den meisten andere Institutionen dieser Art der Fall ist. «Wir wollen den Betroffenen niederschwellig helfen, mit Grundbedürfnissen wie Nahrung, Kleidung und ein Dach über dem Kopf und stellen ihnen auch bei Bedarf saubere Utensilien zur Verfügung. Dadurch wollen wir vor allem für Schadensminderung sorgen», berichtet Schenker weiter. Auch der christliche Ansatz der Nächstenliebe sei für den Verein besonders wichtig. «Wir helfen Menschen, indem wir sie bewusst aufsuchen und auf unsere Angebote aufmerksam machen», so die Geschäftsleiterin.

40 betreute, temporäre Wohnplätze
«Hope» habe eine kantonale Betriebsbewilligung für 40 betreute Übergangswohnplätze und betreibe im Auftrag des Verein Notschlafstelle Aargau die einzige Notschlafstelle im Kanton, weiss Schenker zu berichten. Die Arbeit von «Hope» werde zu einem Drittel von Spendengeldern finanziert. «Für einen symbolischen Betrag von fünf Franken dürfen Suchbetroffene oder Obdachlose in der Notschlafstelle bis zu 60 Tage wohnen», erzählt Schenker. Dies könne man auch kritisch sehen, da es für die meisten Hilfsbedürftigen schwierig sei, die verlangten fünf Franken aufzutreiben und sie daher auf der Strasse betteln würden. Grundsätzlich gebe es aber auch die Möglichkeit, länger in der Einrichtung unterzukommen. Ziel des Badener Sozialwerks sei es ausserdem, dass die Hilfesuchenden wieder eine eigene Wohnung bekommen, was aber nicht immer einfach ist. «Dafür arbeiten wir auch intensiv mit Sozialämtern zusammen», sagt Schenker. «Die meisten Personen, die zu uns kommen, sind sehr dankbar für das Angebot und die unkomplizierte, unbürokratische Hilfe», betont sie.

hope-baden.ch