Ein Fest, das den Zusammenhalt stärkt

Das Wetter meinte es am ­Wochenende nicht nur gut mit dem FC Würenlingen. Trotzdem wurde das Jubiläum zum Erfolg – denn alle halfen mit.
Ancillo Canepa und Tom Koller warten mit den Junioren auf den Einmarsch. (Bild: is)

Just vor dem grossen Auftritt der 1. Mannschaft des FC Würenlingen am Samstagabend gegen den FC Mellingen öffnet der Himmel seine Schleusen, und ein heftiger Regenschauer prasselt minutenlang auf das Fest­gebiet im Kuhgässli herunter. Die Spieler flüchten in die Kabinen, der Grillstand beim Betriebsgebäude muss in Windeseile geräumt werden, und im Festzelt platzen ob der Wasserlast einige Nähte der Plane über dem Buffet. Hektik bricht aus. Doch mit vereinten Kräften gelingt es, das Wasser zu stoppen. Eine Stunde später sagt Vereinspräsident Tom Koller auf der Bühne im Festzelt: «Wir haben seit einem Dreivierteljahr im OK an diesem Fest gearbeitet. Schade, dass wir das Spiel ab­sagen mussten.»

Der feierlichste Moment des Wochenendes: Vor dem Anpfiff gegen die All Stars Zürich lassen die Junioren grün-weisse Ballons in den Himmel steigen. (Bilder: is)

Alle spielten im gleichen Tenü
Vor der Bühne sitzt die 1. Mannschaft des FC Würenlingen, die im Sommer knapp den erstmaligen Aufstieg in die 2. Liga verpasst hatte. Und Tom Koller nutzt die Gelegenheit, den neuen Spirit im Fanionteam zu beschreiben: «Die erste Mannschaft ist jetzt voll dabei. Sie hat das grosse Festzelt aufgestellt, hat am Sponsorenlauf mitgemacht und sitzt jetzt hier – es ist einfach eine super Truppe.» Das sei nicht immer so gewesen, merkt er an.

Ehrenpräsident Hansruedi Frey im Interview mit Moderator Gabriel Oldham (Bild: is)

Tempi passati. Überhaupt sei der Verein in den drei Jubiläumstagen weiter zusammengewachsen, wie die Beteiligten betonen. Das wurde auch nach aussen manifestiert: Von den ­Junioren bis zum Gründungs- und ­Ehrenpräsidenten Hansruedi Frey trugen am Samstag alle Spielerinnen und Spieler ihre Heimspiele in den Klubfarben Grün-Weiss aus – etwas in der Region Einmaliges. Nur der FC Würenlingen «verstärkt» trat am Freitagabend ganz in Schwarz an.

Den Ankick übernahm der mittlerweile 83-jährige Hansruedi Frey, und Sportmoderator Gabriel Oldham kommentierte die Partie mit Sachverstand und Witz. In der Pause hatten die «Steibruchschränzer» einen Auftritt – im Fasnachtsdorf Würenlingen geht halt nichts ohne Guggenmusik. Die Gastgeber, bei denen auch Gemeindeammann Patrick Zimmermann wacker mitkickte, boten den ehemaligen FCZ-Stars um Captain und Klubpräsident Ancillo Canepa Paroli. Dennoch endete das Spiel 4:2 für die Zürcher.

Später heizte Schlagersängerin Monique dem Publikum ein, und im grossen Tipizelt wurde bis in die Morgenstunden mit DJ68 Party gemacht. Der Sonntagmorgen stand im Zeichen des Brunches mit dem Jodlerklub Echo vom Surbtal aus Endingen sowie einem F- und G-Juniorenturnier.

Supporter feiern nächstes Jahr
Den krönenden Abschluss des Festweekends bildete das Plauschturnier, bei dem sich bunt gemischte Teams in Disziplinen wie Wasserballon-­Parcours, Puzzeln und Becherstapeln massen und im «menschlichen Töggelikasten» gegeneinander antraten. Am Sonntag um 17 Uhr war das Jubiläum schon wieder Geschichte.

Bauch an Bauch beim Plauschturnier: Wasserballons werden pärchenweise über Hindernisse «getanzt» und sollen möglichst ganz ins Ziel gelangen (Bild: is)

Doch das nächste Fussballfest steht bereits vor der Tür: 2023 feiert die Supportervereinigung des FC Würenlingen ebenfalls ihr 50-jähriges Bestehen. Die rund 100 Mitglieder unterstützen den Verein, und speziell die Juniorenabteilung mit gegen 300 Kindern, seit 1973. «Wir haben in diesen fast 50 Jahren dem Verein stolze 400 000 Franken gegeben», verriet Präsident Rolf Ryser. Gemeindeammann Patrick Zimmermann zeigte sich vom Fest begeistert: «Der Verein hat sich auch durch das teilweise schlechte Wetter nicht beirren lassen, sodass alle Besucher, ob Gross oder Klein, auf ihre Kosten gekommen sind.» Und das mächtige Tipizelt wird noch einige Wochen an ein wunderbares Fest erinnern: Es wird erst im Spätherbst abgebaut und kann für Anlässe gemietet werden. Interessenten können sich bei René ­Anklin melden, Telefon 079 547 10 97.