Bei der Reformierten Kirche Wettingen-Neuenhof sind einschneidende Änderungen bei den Gebäuden geplant. Mit dem Abschluss des Projektwettbewerbs für ein neues Kirchgemeindehaus ist nun ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Umsetzung der «Immobilienstrategie 2030» geschafft.
Der mutige Schritt in die Zukunft basiert auf jahrelanger Vorarbeit. «Bereits seit 2013 beschäftigt sich die Kirchenpflege intensiv mit den Megatrends, welche die Landeskirchen kleiner und ärmer machen, ohne dass diese etwas dagegen tun könnten», sagt Pfarrer Lutz Fischer-Lamprecht, Präsident der PR- und der Immobilienkommission der Kirchgemeinde. Die Kirchgemeindeversammlung sei seit 2014 immer wieder über die Ursachen und die Folgen dieser langfristigen Entwicklung orientiert worden. Zudem habe sie sich einen strengen Sparkurs verordnet.
In einem ersten Schritt erfolgten zahlreiche Stellenreduktionen. Im November 2017 beantragte die Kirchenpflege bei der Kirchgemeindeversammlung einen Kredit, um die Immobilien detailliert unter die Lupe zu nehmen. Im Zentrum stand die Frage, wie viel Geld in den nächsten Jahren für die Kirche, die beiden Kirchgemeinde- und drei Pfarrhäuser aufgewendet werden muss und welche Bedürfnisse die Kirchgemeinde hat.
Umsetzung Immobilienstrategie
Ab Anfang 2018 analysierte eine Fachgruppe den Zustand der Gebäude und die sich daraus ergebenden Investitionen, ermittelte den Raumbedarf und führte zwei Machbarkeitsstudien durch. Auf dieser Basis unterbreitete sie der Kirchenpflege ein Immobilienkonzept, das bei einer Retraite weiter ausgearbeitet wurde. Aufgrund der Pandemie konnte die Strategie nicht im Oktober 2019, sondern erst ein Jahr später der Kirchgemeinde präsentiert werden.
Die Eckpunkte der Strategie, die sich seither weiterentwickelt hat, besagen, dass sich die Kirchgemeinde auf den Standort Wettingen konzentriert und auf die beiden vorhandenen Kirchgemeindehäuser in Neuenhof und Wettingen verzichtet. Dafür baut sie ein neues, kleineres Kirchgemeindehaus. «Die Instandsetzung eines oder beider bestehender Kirchgemeindehäuser kam für uns nicht infrage», erklärt Lutz Fischer-Lamprecht. «Die Kosten wären unverhältnismässig hoch, und das Raumangebot wäre für künftige Nutzungen überdimensioniert.» Erhalten bleiben sollen aber das Pfarrhaus an der Lägernstrasse und die Kirche. Die frei werdenden Landflächen sollen anderen Nutzungen zugeführt werden.
Projekt «Architheke» gewinnt
Mit dem Abschluss des Projektwettbewerbs, dessen Ergebnis am 30. August den beteiligten Architekturbüros, Vertretern von Behörden und Medien, direkten Anwohnern und den Mitgliedern der Kirchgemeinde präsentiert wurde, macht die Reformierte Kirche Wettingen-Neuenhof einen entscheidenden Schritt in die Zukunft. Gemeinsam mit dem Brugger Architekturbüro «Architheke», das den Projektwettbewerb gewonnen hat, soll nach der Zustimmung der Kirchgemeindeversammlung zum Projektierungskredit das Bauprojekt fürs neue Kirchgemeindehaus ausgearbeitet werden. Dieses wird mit der Kirche und dem Pfarrhaus nicht nur ein neues Ensemble bilden, sondern auch ein kleineres.