«Es braucht mehr Frauen in der IT»

Melanie Völlmin ist Schülerin und besucht an der Kantonsschule Baden die Informatikmittelschule. Später möchte sie Videospiele programmieren.
Freut sich auf ihren Sprachaufenthalt in England: Melanie Völlmin. (Bild: zVg)

«Seit ich denken kann, interessiere ich mich für Computer und Videospiele. In meiner freien Zeit game ich daher oft mit meinen Kolleginnen und Kollegen. Mich fasziniert an diesen Spielen, wie die Programmierer die Games aufgebaut haben beziehungsweise wie sie grafisch gestaltet sind. Aus diesem Grund habe ich mich dafür entschieden, die Informatikmittelschule (IMS) der Kantonsschule Baden zu besuchen.

Die IMS ist eigentlich wie eine ‹normale› Mittelschule, ausser, dass wir einen grösseren Fokus auf die Fächer Informatik und Wirtschaft legen. Auch ein praktisches Jahr gehört dazu. Das absolviere ich ab August 2023. Dafür müssen wir uns selbständig bei einem Unternehmen bewerben, welches ein solches Jahr anbietet. Unsere Lehrkräfte helfen uns jedoch bei den Bewerbungen und stehen uns mit Rat und Tat zur Seite. Ich hatte ein Vorstellungsgespräch bei der CSS in Luzern und bin nun gespannt, wo ich in einem Jahr dann arbeiten werde. Vorerst werde ich diesen Herbst aber noch einen mehrwöchigen Sprachaufenthalt in England absolvieren. Darauf freue ich mich sehr. Der Auslandsaustausch gehört ebenfalls als obligatorischer Teil zur IMS. Alle Informatikschülerinnen und -schüler müssen ihn absolvieren.

In unserer Klasse sind die Frauen mit gerade zwei Schülerinnen deutlich in der Minderheit. Dies ist manchmal etwas mühsam, da die Jungs teilweise noch ziemlich unreif sind und viel Unsinn im Kopf haben. Kommt dazu, dass nicht alle ein gleich starkes Interesse am Programmieren haben. Viele gamen lieber heimlich am PC, wenn der Lehrer mal nicht hinschaut. Im Unterricht arbeiten wir oft selbständig an unseren Aufträgen und meist komplett digital.

Zu den Kantonsschülerinnen und -schülern haben wir nicht viel Kontakt, da wir selten gemeinsame Aktivitäten haben. Doch für mich ist das so in Ordnung, da ich meine Freizeit eher mit Kolleginnen und Kollegen aus dem privaten Umfeld verbringe, die meine Interesse für Gaming und Programmieren teilen. Die Kantonsschule Baden ist für mich ein cooler Ort mit viel Platz und einem grosszügigen Gebäude. Ich mag es, dort Zeit zu verbringen und an meinen Aufgaben zu arbeiten. In Zukunft könnte ich mir gut vorstellen, selbst als Informatikerin in der Branche zu arbeiten und Games zu programmieren. Ich bin der Meinung: Es braucht definitiv mehr Frauen im IT-Bereich! Wir müssen uns getrauen, uns auch in einem männerdominierten Umfeld zu entfalten.»