Anträge für zusätzliche Stellen

Der Stadtrat legte das Budget der Einwohnergemeinde fürs kommende Jahr vor. Es rechnet mit steigenden personellen und finanziellen Aufwänden.
Stefan Huber, Leo Geissmann und Barbara Horlacher präsentieren das Budget 2023, über das der Einwohnerrat an seiner Sitzung vom 21. Oktober berät. (Bild: mw)

Stadtammann Barbara Horlacher, Vizeammann und Finanzminister Leo Geissmann sowie Stefan Huber, Leiter der Abteilung Finanzen, informierten die Presse im Hinblick auf die Einwohnerratssitzung vom 21. Oktober über die wichtigsten Fakten des Voranschlags. Bei dessen Erstellung hat sich die Exekutive an den im Legislaturprogramm 2022 bis 2025 festgelegten Leitsätzen zur Entwicklung der Stadt Brugg und den damit verbundenen Resultaten in der Finanzplanung 2023 bis 2028 orientiert. Für die nächsten neun Jahre möchte sich der Stadtrat bei der Finanzstrategie den Spielraum für Investitionen und neue Aufgaben sichern, ausgeglichene Ergebnisse erzielen, den Abbau des Nettovermögens bei 50 Millionen limitieren und an der moderaten Steuerbelastung festhalten. Das Legislaturprogramm umfasst die folgenden Punkte: Ausbau der Verwaltung; räumliche Entwicklung vorantreiben; Herausforderung Klimawandel annehmen, Umweltschutz fördern; Werterhalt der Infrastruktur; Stärkung des Bildungsstandorts Brugg; Förderung des guten Zusammenlebens der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen.

Steigender operativer Aufwand
Das Budget kalkuliert – ohne Spezialfinanzierungen und Abschreibungen – bei einem Aufwand von 61,423 Millionen Franken aus der betrieblichen Tätigkeit mit einem Ergebnis von minus 8,678 Millionen Franken. Die aus dem Vermögen resultierende Finanzierung im Umfang von 7,22 Millionen Franken dürfte mutmasslich zu einem höheren operativen Aufwandüberschuss von 1 457 700 Franken (Budget 2022: minus 765 600 Franken) führen. Im Bereich der Fiskalabgaben wird bei gleichbleibendem Steuerfuss von 97 Prozent mit einem Nettoertrag von total 37,685 (Vorjahr 36,980) Millionen Franken gerechnet.

Fürs kommende Jahr beantragt der Stadtrat die Schaffung von zusätzlichen Stellenpensen zur Bewältigung der zunehmenden Arbeitsbelastung in der Verwaltung der auf 13 000 Personen angewachsenen Bevölkerung. Die vorgeschlagenen 670 Prozent verteilen sich auf Informatik; Bereichsleitung Hochbau und Stadtentwicklung; Projektleitung öffentlicher Raum, Verkehr und Infrastruktur; Fachbereich Gesellschaft; Schulsozialarbeit (infolge Nachholbedarf grösster Anteil mit 230 Prozent); Jugendarbeit. Vorgesehen ist zudem eine Praktikumsstelle als Beitrag an die Ausbildung in Zeiten des Fachkräftemangels. Der Stellenetat für Mitarbeitende gemäss Personalreglement würde sich neu auf insgesamt 12 460 Prozent erhöhen. Für die beantragten neuen Stellen sind Mehraufwendungen  von rund 577 000 Franken eingesetzt. 

Blick auf Projekte
Die Nettoinvestitionen der Einwohnergemeinde sind mit 6,218 Millionen Franken beziffert. Der Selbstfinanzierungsgrad beträgt 60,78 Prozent oder rund 3,78 Millionen Franken. Das Finanzierungsergebnis liegt entsprechend im Minusbereich. Im Budget sind folgende grösseren Ausgaben vorgesehen: Neugestaltung Stadioneingang und Nutzflächen der Sportanlage Au (1,265 Millionen Franken); Erhaltung Kantonsstrasse/Brücke vom Brugger Ortsteil Schinznach-Bad nach Schinznach (784 000); Komplettsanierung Rasenspielfeld im Geissenschachen (680 000); Sanierung Habsburgerstrasse (600 000); Fahrzeugbeschaffungen für die Feuerwehr (540 000); Umgestaltung des Schöneggparks zum Begegnungsort (350 000 Franken).

Die Budgets der Spezialfinanzierungen sehen für die Abwasserbeseitigung einen operativen Verlust von 775 000 Franken vor. Die Nettoinvestitionen sind auf 2,599 Millionen Franken und der Finanzierungsfehlbetrag ist auf 2,882 Millionen Franken veranschlagt. Bei der Abfallwirtschaft ist ein operatives Ergebnis von 6600 Franken angedacht. Bei Nettoinvestitionen von 120 000 Franken für die Realisierung von Unterflurcontainern resultiert bei einer Selbstfinanzierung von 29 600 Franken eine Vermögensabnahme um 90 400 Franken.