Die Arbeitskräfte der Zukunft gewürdigt

Die Gewinner des Lehrlingswettbewerbs, Personalien und ein Referat über Cybersicherheit standen im Zentrum der IDH-GV in der Umweltarena.
Markus Mötteli und Patrick Stäuble mit den Besten: Aurelio Celestri (Kaufmann EFZ, Gemeinde Spreitenbach), Lea Spühler (Logistikerin EFZ Lager, Zweifel Pomy Chips) und Eliane Walser (Polydesignerin EFZ Styling, Ikea). (Bild: zvg)

In Spreitenbach haben sowohl Einzelfirmen als auch KMUs und Weltkonzerne ihren Sitz. Sie alle sind unter dem Dach der IDH, der Vereinigung für Industrie, Dienstleistungen und Handel, vereint. Am 15. September konnte IDH-Präsident Patrick Stäuble in der Umweltarena 40 (von 85) Mitglieder zur 56. Generalversammlung begrüssen. Seit drei Jahren ist auch die Preisübergabe des Lehrlingswettbewerbs in den Anlass integriert. Davor war dies ein separater Anlass ohne Publikum. «Doch die Lernenden sind unsere Arbeitskräfte der Zukunft, deshalb wollen wir ihnen eine würdige Bühne bieten», sagt Patrick Stäuble. Die IDH ehrt jedes Jahr die drei besten Lehrabschlüsse von Spreitenbacher Firmen.

1000 Franken für Aurelio Celestri
Die drei jungen Erwachsenen stiessen jedoch erst nach den Formalitäten zum Anlass: Sie warteten mit ihren Ausbildnern und Familien beim Apéro im ersten Stock – ohne freilich zu wissen, welchen Rang sie erreicht hatten. Beim Abendessen wurde es dann offiziell: Den besten Lehrabschluss 2022 hatte Aurelio Celestri mit einer Note von 5,3 geschafft und erhielt dafür einen Gutschein über 1000 Franken für das Shoppi Tivoli. Er hat seine Ausbildung zum Kaufmann EFZ, öffentliche Verwaltung, auf der Gemeindeverwaltung absolviert. Celestri, der weiterhin auf der Verwaltung arbeitet, ist parallel zu seiner Arbeit auch über die Gemeindegalerie mit Spreitenbach verbunden. Dort hat der kreative Oberrohrdorfer bereits zweimal seine Werke in einer Ausstellung präsentiert.

Rang zwei (750 Franken) ging an Lea Spühler, welche ihre Ausbildung zur Logistikerin EFZ Lager bei Zweifel Pomy Chips AG mit der Note 5,2 abschloss. Als Dritte erhielt Eliane Walser (Note 5,1) einen 500-Franken-Gutschein. Sie hat bei Ikea AG Poly­designerin EFZ Styling gelernt. Die drei jungen Berufsleute ernteten für ihre guten Leistungen einen grossen Applaus. Patrick Stäuble dankte auch ihren Ausbildnern für die Geduld und die Arbeit, welche sie in die jungen Menschen investiert haben.

Zuvor hatte Stäuble an der GV ein langjähriges Vorstandsmitglied in den Ruhestand verabschiedet: Pietro Realini tritt nach 15 Jahren aus dem IDH-Vorstand zurück. Als Nachfolger wurde Paul Beck (43) gewählt, der auch bei Zweifel in Realinis Fussstapfen als Leiter Produktion und Logistik getreten ist. Der übrige IDH-Vorstand wurde in globo bestätigt.

Austausch beim Lunch
Von fünf neuen Mitgliedern waren drei in der Umweltarena anwesend. Doris Schmid-Hofer, in Spreitenbach als Gemeinderätin bestens bekannt, stellte ihre Schwimmschule vor, welche sie vor 26 Jahren gegründet hatte. Daniel Venzin berichtete über Honda Letzigraben, wo er im Frühjahr die Betriebsleitung übernommen hatte. Auch die Credit Suisse ist neu Mitglied der IDH.

In seinem Jahresbericht hielt Präsident Stäuble fest, dass 2021 wiederum ein forderndes Jahr für die Mitglieder war: «Die Lieferschwierigkeiten nehmen zu, der Arbeitsmarkt ist ausgetrocknet und die Energiekrise beschäftigt uns alle.» Umso wichtiger sei der Austausch in der IDH – «es tut gut, mit Gleichgesinnten zu sprechen, welche die selben Herausforderungen meistern müssen.» Ein wichtiger Anlass sei deshalb auch der Mittagslunch, der jeden 1. Mittwoch im Monat im Restaurant Sternen stattfindet.

Cybersicherheit betrifft alle
Stephan Glaus, Leiter Anlaufstelle des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit (NCSC), war aus Bern angereist, um den Anwesenden in einem Referat Einblicke in die Aufgaben und Arbeit des NCSC zu gewähren. Seit 2004 versucht der Bund sogenannte «kritische Infrastrukturen» wie Banken, Spitäler oder Gemeinden vor Angriffen im Netz zu schützen. Seit 2020 ist das NCSC auch Anlauf- und Meldestelle für Angriffe aus dem Internet.

«Die zunehmende Digitalisierung, aber auch die Folgen von Corona mit Homeoffice, Onlineshopping, der SwissCovid-App und bargeldlosem Zahlen blieben auch den Angreifern nicht verborgen», wusste Glaus. Die häufigsten Schwachstellen seien dabei oft die Mitarbeitenden oder auch schlecht administrierte Systeme: «Wir staunen immer wieder, wie viele Server seit Monaten oder gar Jahren nicht upgedated sind.» Das NCSC benachrichtige solche Firmen per eingeschriebenem Brief auf dem Postweg, oft mehrmals – aber nicht immer mit Erfolg. Glauser hielt jedoch fest, dass Risikomanagement die Aufgabe der Geschäftsleitung sei und betonte: «Security ist nicht IT-Sache!»

Testmails an Mitarbeitende
Auch Mitglieder der IDH wurden schon Opfer von Cyber-Verbrechern, wie ein Anwesender erzählte. Ein anderer berichtete, dass in einem anonymen Test per Mail 2 von 60 Angestellten in die Falle getappt seien. «Ist man einmal infiziert, ist alles möglich», sagte Glaus, riet jedoch davon ab, Lösegeld zu zahlen: «Denn wer einmal zahlt, wird immer wieder Opfer.» Sein Tipp: «Eine gesunde Portion Skepsis! Lieber einmal weniger auf einen Link in einer E-Mail clicken und einmal mehr nachfragen!» Auf www.nscs.admin.ch sind Massnahmen zur Prävention zu finden, aber auch Erste Hilfe für Unternehmen bis hin zu Privatpersonen, wenn es bereits zu spät ist. Patrick Stäuble stellte abschliessend fest: «Diese Ausführungen zeigen, dass dieses Thema alle betrifft und dabei jeder einzelne wichtig ist – vom Lernenden bis zum CEO!»