Nicht so «sexy», aber wichtig

Zwei rote Heissluftballons richten sich am Samstag auf der Schulanlage Weissenstein in Würenlingen Meter für Meter auf. Kurz nach 13 Uhr schweben sie mit den glücklichen Gewinnerinnen und Gewinnern des Jubi­läumswettbewerbs von Baden Regio in die Höhe. Auf einer zweistündigen Rundfahrt können sie ihre Region aus einer neuen Perspektive betrachten. 

Die Ballonfahrt ist krönender Abschluss der Aktivitäten zum 75-jährigen Bestehen des Planungsverbands Baden Regio. Unter dem Motto «Zäme 1 Region» hatten sich die 24 Mitgliedsgemeinden für ihr Jubeljahr auf die Fahnen geschrieben, raus aus den Büros und Ratsstuben zu gehen und ihre Arbeit der breiten Bevölkerung bekannter zu machen. Am (öffentlichen) Abschlussevent in Würenlingen sind sie dennoch fast unter sich. Unter den rund 200 Gästen waren vor allem Behörden, Sponsoren und Ehrenmitglieder, aber kaum Gäste aus der Bevölkerung. «Unsere Arbeit ist halt nicht wahnsinnig sexy und nicht immer unmittelbar wahrnehmbar», sagt Baden-Regio-Präsident Roland Kuster. Dennoch sei man einen Schritt weiter­gekommen, «und wir werden mit weiteren Aktivitäten präsent sein».

Bedeutendste Region im Kanton
In den kommenden Monaten wird die Umsetzung der Massnahmen zur regionalen Entwicklungsstrategie vorangetrieben. Darunter sind Projekte für eine regionale Planung der Sportstätten sowie eine bilinguale Schule auf Stufe Volksschule. Auch zu Themen wie «Regionales Gesamtverkehrskonzept» oder «Fluglärm» werde man sich künftig öffentlich mehr zu Wort melden, so Kuster. Ziel ist, die Wohnattraktivität in der Region Baden-Wettingen sicherzustellen.

In der Politik wird die wichtige Arbeit von Baden Regio geschätzt. Grossratspräsidentin Elisabeth Bur­gener überbrachte Grüsse aus Aarau und gratulierte Baden Regio zu «75 Jahren erfolgreiche Regionalentwicklung». Sie betonte den Stellenwert des Grossraums Baden-Wettingen als bedeutendste Aargauer Wohn- und Wirtschaftsregion und würdigte Baden Regio als starken Verband, «dessen Gemeinden bereit sind, alle Themen miteinander zu bewältigen. Seien Sie stolz auf das, was Sie erreicht haben! Denn die Herausforderungen nehmen nicht ab, sondern zu.» Dafür wünschte sie Baden Regio viel Erfolg.

Auch «Gastgeber» Patrick Zimmermann betonte, dass ein Projekt wie die geplante Hightechzone in Würenlingen nur dank dem Rückhalt in der ganzen Region möglich sei. Der Würenlinger Gemeindeammann nutzte die Gelegenheit, darauf hinzuweisen, «dass bei uns auch ausserhalb der Fasnacht viel läuft».

Jubiläumsweg bleibt bestehen
Die Klickzahlen der Würenlinger «Hot Spots», die im Rahmen des Baden-­Regio-Jubiläums definiert wurden, hätten hingegen noch «Luft nach oben», fügte er schmunzelnd an. Im Jubiläumsjahr haben die 24 Gemeinden insgesamt 121 «Hot spots» – Erlebnispunkte und Perlen – definiert und zur Ver­fügung gestellt. «Dieser Weg wird fortbestehen und unseren Geist weiterhin nach aussen tragen», sagte Roland Kuster zum Schluss des Events, der musikalisch von der Big Band der Kanti Wettingen unter Leitung von Rafael Baier umrahmt wurde. Einen speziellen Dank richtete Kuster an seine Amtskolleginnen und -kollegen des Bezirks für ihr grosses Engagement im Jubiläumsjahr: «Das gibt hoffentlich Mumm für die weitere Zusammenarbeit. Mögen wir auch in Zukunft gute Lösungen finden!»