Die «Sportstadt» in der Pflicht

Um die Situation für die rund 60 Sportvereine zu verbessern, soll unter anderem die Tribüne des Stadions Altenburg zurückgebaut werden.
Scharten: Hier spielte einst der FC Baden, heute ist hier Juventina zu Hause. (Bild: pg)

Die bestehenden Sportrasen in Wettingen sind stark ausgelastet. Ein Erneuerungs- und Entwicklungsbedarf zeichnet sich ab. Gemäss der 2007 erstellten Machbarkeits­studie Tägerhard, die auch einen Masterplan enthält, sollten verschiedene Sporteinrichtungen und Sportanlagen aus dem heutigen Siedlungsgebiet nach «Wettingen-Ost» verlagert und beim regionalen Sport- und Erholungszentrum «Tägi» konzentriert werden.

Gemeinderat und Ressortvorsteher Philippe Rey präsentierte an einer ­Medienorientierung am Montag im Rathaus den Masterplan Aussensport­flächen. In einer ersten Etappe war die Verlagerung der Fussball- und Landhockey-Anlagen im Zeitraum von 2010 bis 2017 angedacht. Dies hätte eine Siedlungserweiterung im Gebiet Tägerhard und damit die Einzonung zusätzlicher Flächen zur Folge gehabt. «Dafür sind jedoch die kantonalen Voraussetzungen nicht erfüllt», erklärte Rey. Aus diesem Grund sei im Räumlichen Entwicklungsleitbild (REL) keine Einzonung vorgesehen, «und die erneute Überprüfung einer entsprechenden Einzonung wird frühestens 2035 er­folgen.»

Altenburg und Kreuzzelg im Fokus
Aufgrund der allgemeinen Sportentwicklung, des Bevölkerungswachstums in Wettingen und der Entwicklungstendenzen der weiteren Aussensportvereine muss mit einem weiter steigenden Bedarf an Sportfeldern ­gerechnet werden. Damit die rund sechzig Sportvereine auch weiterhin Trainings, Spiele und Turniere durchführen können, sind im Massnahmenkatalog Sofortmassnahmen wie eine Mehrnutzung des Stadions Altenburg sowie die Erweiterung der Garderobengebäude und ­Materialräume auf dem Scharten aufgeführt.

Mittelfristig sind bis 2035 vor allem Massnahmen beim Stadion Altenburg sowie auf der Sportanlage Kreuzzelg vorgesehen. So soll im «Altenburg» die Tribüne Nord zurückgebaut werden. Auf der «Kreuzzelg» wird die Erweiterung der Garderobengebäude vorgesehen. Auf beiden Anlagen ist ein Ersatz der Sportrasen vorgesehen. Im Finanzplan 2023 bis 2027 sind für Sport und Sportanlagen 7 Millionen Franken eingestellt. In einem ersten Schritt soll ein Studienauftrag für das Gebiet Altenburg erarbeitet und sollen die kurzfristigen Massnahmen umgesetzt werden. Der Bericht wird dem Einwohnerrat zur Kenntnis unterbreitet.

Neue Heizzentrale bei der Badi
Weiter wurde über ein Projekt der Regionalwerke AG Baden informiert. Diese planen für das Regionale Pflegezentrum Baden (RPB) und die Kantonsschule Baden eine neue Heizzentrale vor dem Eingang des Terrassenbads auf Badener Boden. Ab dieser neuen Heizzentrale werden Fernwärme- und Fern­kälteversorgung ­entlang der Pfister-, Aktenburg-, Schönau- und Wettingerstrasse zum RPB und in die Kanti geführt. Im Zuge dieser Arbeiten wird die Energie Wettingen AG die Wasser- und Elektrizitätsversorgung im gesamten, auf Wettinger Boden liegenden Perimeter erneuern und erweitern. «Um Synergien zu nutzen und Kosten zu sparen, werden die Strassenbauarbeiten auf die sanierungsbedürftige Altenburgstrasse ausgeweitet», so Gemeinderätin Kirsten Ernst. Der Kostenvoranschlag lautet auf 3,401 Millionen Franken. Der Anteil der Einwohnergemeinde Wettingen beträgt 1,655 Millionen. Der Start der Bauarbeiten, welche rund zwölf Monate dauern werden, soll voraussichtlich im Frühjahr 2023 erfolgen.