Ruhig und zukunftsorientiert

Mit einem klaren Ja haben die Stimmberechtigten dem Doppelkindergarten, einem bedürfnisorientierten Generationenprojekt zugestimmt.
Visualisierung des geplanted Doppelkindergartens. (Bild: zvg)

In seiner Begrüssung der 129 der 3337 stimmberechtigten Gebenstorferinnen und Gebenstorfer blickte Gemeindeammann Fabian Keller kurz auf die Gemeindeversammlung vom 9. Juni zurück: «Die Tatsache, dass einige Geschäfte zurückgewiesen wurden, hat mich lange beschäftigt», legt Keller offen. Dies hat den Gemeinderat veranlasst, die Rechte der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in der aktuellen Broschüre klar aufzuzeigen, und die anstehenden Vorlagen noch verständlicher zu formulieren. Nach der Inbetriebnahme der Schulanlage «Im Brühl 3» im Sommer 2020 wurde dem Souverän nun der Kredit über 2,59 Millionen Franken für den Doppelkindergarten Zentrum unterbreitet, für welchen im Finanzplan 2 Millionen Franken eingestellt waren. In seinen Ausführungen zum vorgestellten Projekt verwies Vizeammann Urs Bätschmann nebst den aus bekannten Gründen massiv gestiegenen Baukosten auch darauf, dass es sich bei der im Finanzplan eingestellten Summe von 2 Millionen Franken um einen Richtwert handle.

Hell und freundlich: der Innenbereich des geplanten Doppelkindergartens. (Bild: zvg)

80 neue Kindergartenkinder
Im November 2021 hatte die Versammlung einem Projektierungskredit von 150 000 Franken zugestimmt. Die örtliche Merlo Architekten AG ging einstimmig als Sieger aus dem Gesamtplanungsverfahren hervor. Mit dem Hinweis darauf, dass im kommenden Sommer rund achtzig Kinder in die Gebenstorfer Kindergärten eintreten werden, konnte auch glaubhaft gemacht werden, dass die Zeit drängt. Die Frage aus der Versammlung, warum das Dach nicht mit einer Photovoltaikanlage bestückt wird, liess sich durch die spezielle Dachform und eine mögliche Beeinträchtigung durch angrenzenden Gebäude begründen. Ein engagierter Stimmbürger bezweifelte in seinem Votum, dass die massive Kostensteigerung von 0,6 Millionen Franken nur den höheren Baukosten angelastet werden könne. Er wies die anwesenden Architekten, Vater und Sohn Merlo, die während der Abstimmung in den Ausstand traten, an, mögliche Einsparungen zu prüfen. Dem Baukredit über 2,59 Millionen Franken wurde grossmehrheitlich zugestimmt. Bei gleichbleibende, Steuerfuss von 108 Prozent wurde auch das durch Patrick Senn präsentierte Budget, welches ein operatives Ergebnis von minus 44 400 Franken ausweist, genehmigt.

Gebühren werden erhöht
«Die geltende Baugebührenordnung stammt aus dem Jahr 1995 und wurde nun den aktuellen Verhältnissen angepasst. Eine Bauherrschaft muss, um den gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen, für den Aufwand des Gemeinderats und der Verwaltung für die Bearbeitung eines Baugesuchs Bearbeitungsgebühren bezahlen. Ebenso sind Drittkosten, die der Gemeinde entstehen, wie etwa für Gutachten, zu begleichen», erläutert die Ressortvorsteherin Giovanna Miceli. Dass die Gebühren für die Prüfung eines Baugesuchs und allen damit verbundenen Leistungen durch die Behörden längst nicht mehr kostendeckend sind, ist unbestritten. Giovanna Miceli bedankte sich bei den involvierten Verwaltungsangestellten für ihr umsichtiges Engagement. Die einstimmig beschlossene, moderate Erhöhung tritt per 1. Januar 2023 in Kraft. Nachdem der Zusammenschluss der Feuerwehren Baden, Birmenstorf, Ennetbaden, Gebenstorf, Mülligen und Turgi durch den Einwohnerrat Baden im vergangenen Juni zurückgewiesen worden war, wobei er den Kosten von 150 000 Franken für die Zusammenführung jedoch zugestimmte, wurde das Traktandum in Gebenstorf im Juni von der Liste gestrichen und nun erneut vorgelegt. Für die Gemeinden Gebenstorf und Turgi reduzieren sich die Kosten für das Feuerwehr­wesen durch die Fusion um fünf Franken pro Einwohner, oder total um ungefähr 42 000 Franken pro Jahr. Die anwesenden Kommandanten von Gebenstorf und Baden nahmen die Zustimmung hocherfreut zur Kenntnis. Grossmehrheitliche Zustimmung fanden auch die vier Kreditabrechnungen, wobei sich die Exekutive bei jener der Sanierung des Restaurants Cherne Kritik gefallen lassen musste. Ob die neuen Hinweise in der Broschüre zu weniger Wortmeldungen geführt haben, oder ob die aktuellen Vorlagen für die Teilnehmenden von geringerer Tragweite waren, liess sich am Ende nicht klar feststellen.