Die Helden der «Sportstadt»

Bereits zum 31. Mal wurden die Sportlerinnen und Sportler geehrt, die an nationalen und internationalen Wettkämpfen erfolgreich waren.
Bühne frei für die erfolgreichen Wettinger Sportlerinnen und Sportler im Tägi. (Bild: zvg | Foto Wagner)

Nicht weniger als vierzig Goldmedaillen in zehn Sportarten, davon sechs bei Olympischen Spielen, haben die Wettinger Sportlerinnen und Sportler im vergangenen Jahr an Wettkämpfen in der ganzen Welt gewonnen. Hinzu kommen die Goldmedaille von Tobi Steine­mann (Beach­soccer) sowie zahlreiche Podestplätze an Europa- und Weltmeisterschaften. Die erfolgreichen Athletinnen und Athleten werden jedes Jahr an der Sportlerehrung der «Sportstadt» Wettingen geehrt.

Am 25. Januar fand der Anlass zum 31. Mal statt. Sportminister Philippe Rey und Gemeindeammann Roland Kuster bedankten sich in ihren Grussbotschaften bei den Sponsoren für ihr grosses Engagement und begrüssten auch Gäste aus Baden und Neuenhof. «Trotz fehlenden Mitteln soll den sechzig Sportvereinen auch in Zukunft die Infrastruktur zur Verfügung stehen, um ihren geliebten Sport auszuüben», versprach Kuster vor rund 240 Anwesenden im Tägi.

Kampf- und Teamgeist
Moderiert wurde die Sportlerehrung erneut vom legendären Radioreporter Bernhard «Berni» Schär, dessen professionelle Interviews mit den Sport-Cracks den Anlass in den vergangenen Jahren deutlich aufgewertet haben. So erfuhr man aus dem Gespräch mit Ramon Pfändler, dem Worldcup-Sieger im Kata (Karate), dass er sich im Wettkampf mit einem imaginären Gegner messen muss, und Handballer Walter H. «Wädi» Müller erzählte von der Teilnahme an der WM mit der Handball-Nationalmannschaft in Moskau.

Nach der Ehrung erfolgreicher Einzelsportler rief Schär die Spielerinnen von Wettingen Wild Lacrosse auf die Bühne. Das Team ist äusserst erfolgreich und konnte sich in der Nationalliga A seit 2007 bereits den elften Schweizer Meistertitel sichern. Lacrosse war bereits im Jahr 1904 in St. Louis eine olympische Wettkampfdisziplin, wurde aber 1928 als Demonstrationssport zurückgestuft. Die Wettingerinnen hoffen, dass Lacrosse ab 2028 wieder olympisch wird. Chantal Sieber erklärte, worauf es bei dieser technisch anspruchsvollen und schnellen Sportart ankommt. Die Ausrüstung besteht aus einem sogenannten Pocket – einem taschenartig geformten Netz – und einem Stick mit einer Länge von 90 bis 110 Zentimetern. Gespielt wird mit einem gelben Vollgummiball, dessen Gewicht zwischen 142 und 149 Gramm beträgt. Die Spielerinnen tragen einen Mundschutz und sind angehalten, Körperkontakte zu vermeiden. Gefragt sind, wie in allen Sportarten, Kampf- und Teamgeist, Anstand und Fairness.

Sportkoordinator wäre gut
Nach dem Nachtessen wurden die rund 240 Gäste im Showteil durch die mehrfach ausgezeichnete Akrobatiktruppe «Konterschwung» unterhalten. Nicht nur die «Profis», sondern auch der Nachwuchs standen an diesem Abend jedoch im Fokus. Die Titelkämpfe um «De schnällscht Wettiger und die schnällscht Wettigeri» geniessen bei den Sportvereinen einen hohen Stellenwert, nehmen doch immer über 300 Kids daran teil. Für ihr grosses Engagement rund um den jährlich stattfindenden Event wurden Jasmin Emmenegger und Dario Caraci von der Sportkommission mit einem Spezial-Award ausgezeichnet.

In den verschiedenen Wettinger Sportstätten finden pro Jahr rund 10 000 Trainingseinheiten indoor und etwa 3900 auf Aussenanlagen statt. «Vor diesem Hintergrund sollte Wettingen über einen Sportkoordinator verfügen», erklärte Christian Koch, Leiter Sektion Sport beim Kanton, im Gespräch mit Berni Schär.

Zum Schluss wurde Kudi Müller, der Mitorganisator der Sportler­ehrung, für seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohl des Sports in Wettingen mit tosendem Applaus ver­abschiedet.