Ein Generationentheater zum Jubiläum

2024 feiert die Gemeinde ihr 777-jähriges Bestehen. Unter anderem mit einem Festspiel, für welches Interessierte aus dem Dorf gesucht werden.
Präsentierten das Buch und das Plakat zum geplanten Stück: Lore Nöthiger und Fabian Keller mit interessierten Gebenstorferinnen und Gebenstorfern im Raum «mitenand läbe». (Bild: isp)

Vom 23. bis zum 25. August 2024 findet das «Gäbifäscht» statt. Damit feiert die Gemeinde die erste urkundliche Erwähnung von Gebenstorf, welche 777 Jahre zurückliegt. Neben Konzerten und anderen Highlights steht auch eine Theateraufführung auf dem Programm. «Etwas Lustiges und Gäbiges soll es sein», sagt Fabian Keller, Gemeindeammann und Präsident der IG Theater. Anlässlich der 750-Jahr-Feier im Jahr 1997 war ebenfalls ein Festspiel aufgeführt worden – ein voller Erfolg. «Daran wollen wir anknüpfen. Es ist wieder an der Zeit, dass Theater gespielt wird im Dorf. Träumen darf man ja», sagte Keller in Anlehnung an den Titel des Stücks von 1997 – «Am Aafang stoht immer en Traum».

Das Dorf zusammenbringen
Vergangene Woche fand ein erster Informationsanlass im Raum «mitenand läbe» am Cherneplatz statt. «Ich versuche, das Dorf wieder etwas zusammenzubringen und neue, noch unbekannte Einwohner für gemeinsame Projekte zu aktivieren», verrät Fabian Keller zu Beginn des fast einstündigen Anlasses, der viele Interessierte anzog. Gesucht werden Mitspielerinnen und Mitspieler für ein unterhaltsames Stück über das Zusammenleben der Generationen. Gross und Klein, Alt und Jung, Anfänger und Profis sollen miteinander etwas inszenieren. Das Theaterstück dauert rund eine Stunde und soll auf dem Vorplatz der reformierten Kirche Gebenstorf aufgeführt werden. Schönes Wetter sei bestellt, scherzte Keller. Wer die Regie übernehmen wird, ist noch nicht bestimmt: «Wir sind noch auf der Suche», sagt Keller. Die ehemalige Lehrerin Lore Nöthiger, welche bereits das Script der Produktion von 1997 geführt hatte, würde auch im kommenden Jahr ein Drehbuch redigieren. Sie brauche ungefähr drei Wochen Zeit, erklärte die 82-Jährige.

Das neue Stück heisst «Grossvater Thomas». Als Vorlage dient der gleichnamige Roman von Stepan Zavrel. Darin wird eine liebevolle Geschichte über die Geschwister Petra und Jan erzählt, die in einer grossen Stadt leben. Petra malt gern, und Jan bastelt Flugzeuge aus Papier. Der Vater ist viel auf Reisen, und die Mutter liest für ihr Leben gerne Romane.

Dank ihres Grossvaters Thomas langweilen sich die Kinder nie. Dieser kann Geschichten erzählen und die Kinder unterhalten. Als aber ein etwas uneinsichtiger Gemeindepräsident beschliesst, alle älteren Dorf­bewohner – und somit auch Grossvater Thomas – in eine grössere Siedlung ausserhalb der Stadt zu verfrachten, bricht für die beiden Kinder eine Welt zusammen. Schaffen es die beiden, mit viel List und Köpfchen wieder eine Verbindung zu den alten Menschen und insbesondere zu ihrem Grossvater Thomas aufzubauen?

Vom Dorf für das Dorf
Ein OK ist schon fleissig daran, die dreitägigen Festivitäten vom kommenden Jahr zu organisieren. Auf der «Chuewiese» wird eine grosse Festhütte stehen. Auch Konzerte, ein Markt mit regionalen Produkten und eine Fotoausstellung sind in Vorbereitung. Angedacht sind zudem Auftritte von Chören, und auch die jüngsten ­Besucherinnen und Besucher werden auf ihre Rechnung kommen. Ein «Fest vom Dorf fürs Dorf» soll es werden, bei dem alles zu Fuss erreichbar ist.

Und gibt es einen Plan B, falls sich niemand für ein Mitwirken bei der Theaterproduktion interessiert? «Gibt es», versichert Keller gelassen: «Dann werden wir eine versierte Theaterorganisation ins Boot holen. Ich wünsche mir ganz fest, dass beim Gäbifest Theateraufführungen stattfinden», so der Initiator. Bis jetzt sei man in der Planung sehr gut unterwegs.

Ein weiterer Infoabend findet am Dienstag, 4. April, um 19 Uhr an gleicher Stelle an der Dorfstrasse 6 in Gebenstorf statt.