Mehr Platz für das Entsorgen

Aufgrund steigender Einwohnerzahlen werden die Sammelstellen ausgebaut. Der bestehende Platz bleibt – aber mit beschränktem Angebot.
Bis Redaktionsschluss verhüllt: Die Unterflurcontainer beim Werkhof. (Bild: mpm)

Die Gemeinde Untersiggenthal wächst kontinuierlich: die Gartensiedlung Bollpark an der Bollstrasse, die Neubauten am Kirchweg und die noch im Bau befindlichen 72 Wohnungen beim neuen Zentrum sind Beispiele für das rasche Wachstum. In den letzten zehn Jahren nahm die Bevölkerung von 6875 auf 7546 zu. Diesem Wachstum trägt die Gemeinde nun Rechnung, indem sie einen weiteren Entsorgungsplatz bereitstellt. Er ging gestern Mittwoch in Betrieb. Allerdings wird das Entsorgungsangebot der Sammelstellen insgesamt leicht eingeschränkt: Sagex (Styropor), Leuchtstoffröhren und Ganzglas werden bei beiden Plätzen nicht mehr angenommen. «Wir haben einen ‹Recycling-Check› durch Swiss Recycling durchführen lassen», so Urs Zumsteg von der Abteilung Bau und Planung.

Aufwendige Sammlung
Dabei hat sich heraus­gestellt, dass die Sammlung dieser Produkte sehr aufwendig und kostenintensiv ist und daher besser über professionelle Entsorger gelöst wird.» Beim Styropor beispielsweise müssen die grossen Stücke zunächst auf dem Platz verkleinert werden. Sie werden dann in 300-Liter-Säcke abgefüllt und benötigen bis zur Abholung (welche erst ab 50 Säcken erfolgt) sehr viel Platz zur Lagerung.

Der zweite Platz im Zelgli-Quartier beim Werkhof ist am Mittwochnachmittag und am Samstagmorgen geöffnet. Er umfasst vier Unterflurcontainer für Glas sowie je einen für Alu-Büchsen und Altöl. Karton, Innert (Grubengut) und Metall können neu nur noch auf dem Platz vor dem Werkhof abgegeben werden.

Die Sammelstelle an der Schulstrasse wird zu einer unbedienten ­Einwurf-Sammelstelle für Glas und Aludosen umfunktioniert. PET-Flaschen oder Plastik-Sammelsäcke können jedoch weiterhin nicht abgegeben werden. Auch hier ist die aufwendige Lagerung das Problem. «Im Sommer fangen die Säcke an zu stinken, und wir haben nicht genügend Abtransporte, um dem entgegenzuwirken», erklärt Urs Zumsteg.

Rund 170 000 Franken Kosten
Die Sammelstelle ist für die Gemeinde nicht günstig. Insgesamt kommen Kosten von rund 170 000 Franken zusammen. «Allein die sechs Unterflurcontainer kosten fast 75 000 Franken», führt Zumsteg aus. Hinzu kommen bauliche Anpassungen wie etwa das Teeren des Kiesplatzes oder das Versetzen von Zäunen, die Errichtung eines Betriebscontainers oder die Bepflanzung. «Das Teeren des Platzes war nötig, weil bei starker Nutzung der Anlage in trockenen Zeiten riesige Staubwolken entstehen», führt Urs Zumsteg aus.

Die rege Nutzung des Platzes führt zu Verkehr, ist sich Zumsteg bewusst. Allerdings erfolgt die Zufahrt über die parallel verlaufende Kantonsstrasse und unter der Woche auch nur jeweils am Mittwochnachmittag.

Bedenken der Anwohner
Dennoch nimmt die Gemeinde die Sorgen von Anwohnern ernst, welche eine Zunahme des «Schleichverkehrs» insbesondere durch das Zelgli-Wohnquartier mit dem dazugehörigen Kindergarten befürchten. Sie wird Verkehrsmessungen einrichten, um zu überprüfen, ob eine wesentliche Zunahme des Verkehrs stattfindet. Sollte dies der Fall sein, müssten weitere Massnahmen diskutiert werden.

Dass die Gemeinde mit den Sammelstellen ein Bedürfnis erfüllt, zeigt ein Blick in die Statistik: Im Schnitt sammelt die Gemeinde Untersiggen­thal pro Jahr 135 Tonnen Altglas und rund 17,5 Tonnen Büchsen und Weissblech. Die Papiersammlung bleibt allerdings weiterhin den Vereinen überlassen, welche dank der Sammeleinsätze im Turnus einen willkommenen Zustupf in der Vereinskasse verbuchen können.