Die Vorfreude auf die Rückkehr steigt

Eine wichtige Etappe auf dem Weg zum modernen Alters­zentrum ist geschafft: Rund 80 Beteiligte feierten das Richtfest im «Gässliacker».
Architekt Jann Stoos gibt in der künftigen Cafeteria Informationen zum Umbau des Haupthauses und des Neubaus. (Bild: is)

Von der Decke hingen bunte Kabelschläuche wie Papierschlangen, und die gedeckten Festbänke waren im Rohbau des künftigen Speisesaals und Restaurants aufgestellt. «Diese Dekoration ist einfach grossartig», freute sich Esther Egger, die Präsidentin der Stiftung Gässliacker, bei ihrer Begrüssung im Haus Limmat des Zentrums für Alter und Gesundheit. Rund achtzig Personen nahmen die Einladung an, um am 23. März gemeinsam das Richtfest für die Total­sanierung des Haupt­hauses von 1985 und des Neubaus Rhein zu feiern: Architekten, Planer, Stiftungsrat, Baufirmen und Handwerker.

Vorfreude auf die Rückkehr
Im leer stehenden Haus Limmat ist seit dem Spatenstich zur Sanierung und Erweiterung am 17. Januar 2022 fast kein Stein auf dem anderen geblieben. Die Bewohnenden sind am 4. Mai 2022 vorübergehend ins Exil des ehemaligen St. Bernhard gezogen – «ein Glücksfall», wie Esther Egger einmal mehr feststellte. Da das Wettinger Pflegezentrum kurz zuvor seinen Neubau im Langäcker bezogen hatte, standen die alten Gebäude leer.

Die Bewohnenden fühlen sich zwar in Wettingen wohl und geniessen die schöne Aussicht, so Egger: «Das Haus ist jedoch auch ein wenig kompliziert und verwinkelt.» Dies habe den Vorteil, dass sich alle auf die Rückkehr nach Nussbaumen freuen: «Und hier erwartet uns Anfang 2024 ein Haus, das höchsten Ansprüchen gerecht wird.» Dank des Neubaus Rhein wird die Infrastruktur im Haupthaus Limmat entlastet, indem einige Bereiche wie Aktivierung, Büros und Tagesheim ausgelagert werden können.

Die bauliche Veränderung ist von Weitem schon zu sehen. Vom Haupteingang des Hauses Limmat führt neu ein überdachter Weg bis zum Neubau Haus Rhein, der mit vier Etagen das höchste Gebäude des Ensembles bildet. Diese witterungsgeschützte Verbindung von der Grösse einer Einfach-Turnhalle ergänze die Anlage nicht nur räumlich, sondern auch in der Nutzung, wie Architekt Jann Stoos erklärte. Unter diesem grosszügigen Dach können künftig auch gemeinsame Anlässe für alle Bewohnenden sowie Mieterinnen und Mieter durch­geführt werden.

Zudem wird eine Bauminsel gepflanzt, welche durch eines der vielen runden Oblichter wachsen wird – diese nehmen die Kreise des Gässli­acker-Logos auf und ziehen sich als Stilelement durch die ganze Anlage. Auch das Flachdach wird intensiv begrünt und so zum «wertvollen Lebensraum für Kleintiere», erklärte Stoos.

18 Wohnungen, 50 Bewerbungen
In den drei oberen Etagen entstehen je sechs Wohnungen für Betreutes Wohnen plus. «Für die achtzehn Wohnungen haben wir schon jetzt rund fünfzig Bewerbungen. Das Bedürfnis scheint gross zu sein – was man ja zu Beginn eines Projekts nie so genau weiss», so Esther Egger. Die ersten Planungen hatten bereits im Jahr 2008 mit einem selektiven Wettbewerb für eine geplante Erweiterung begonnen, den «Stoos Architekten» mit ihrem Vorschlag (Haus Reuss mit Demenzabteilung und Garten, zentraler Parkplatz und allfälliger Neubau) gewonnen hatten.

Das künftige «Bijou»
Im Haupthaus Limmat wird der Eingangsbereich grosszügig und hell gestaltet, der Gastronomiebereich mit einem Restaurant und einem öffent­lichen Café erhält grosse Fenster­flächen. Das künftig «Bijou» der Anlage, der grosszügige Park zur Limmat-Seite hin – ist derzeit noch eine einzige Baustelle. Ab Anfang 2024 sollen hier Teiche, Tiere und die gross­zügige Terrasse des Gastronomie­bereichs zur Begegnungszone werden, die auch von externen Besucherinnen und Besuchern genutzt werden kann.

Jann Stoos blickte bei seiner Ansprache noch einmal auf den langen Weg zurück, der hinter allen Beteiligten liegt. Eine wichtige Etappe konnte nun mit dem Rohbau abgeschlossen werden. Dies feierten die Beteiligten mit einem Dreigangmenü des Küchenteams um Küchenchef Hans-Jürgen Burri. Und zum Abschied erhielten alle anwesenden Gäste ein Schweizer Taschenmesser – «damit sie auch künftig messerscharfe Arbeit leisten können», wie Esther Egger augenzwinkernd meinte.