«Der ganze Fitnessbereich ist im Wandel»

Vor zwanzig Jahren zügelte das Fitnesscenter Turgi in die ehemalige Hug-Fabrik an der Landstrasse. Das wird an diesem Wochenende gefeiert.
Heute trainieren rund 1100 Mitglieder auf einer Fläche von über 1000 Quadratmetern – und haben Spass dabei, wie der Schnappschuss mit Betriebsleiter Lukas Renggli und Salije Nuredini beweist. Am Sonntag wird das 20-Jahr-Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. (Bild: is)

Von aussen wirkt das ehemalige Fabrikgebäude an der Hauptstrasse zwischen Baden und Brugg ziemlich unscheinbar. «Auch ich war überrascht, als ich das erste Mal hier war», sagt der heutige Betriebsleiter Lukas Renggli und fügt lachend an: «Ich dachte, das sei sowieso nichts für einen Pumper wie mich.» Tatsächlich wurde das Fitnesscenter Turgi, das ursprünglich 1997 für die Mitglieder der ABB in der Aubrücke eröffnet worden war, seit seinem Umzug an die Landstrasse 44 stetig erweitert und modernisiert: Auf über 1000 Quadratmetern auf zwei Etagen finden heute die rund 1100 Mitglieder ein grosses Angebot für Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Des Weiteren verfügt es über ein Group-Fitness-Angebot und einen Kinderhort, wo montags, mittwochs und freitags am Vormittag der Nachwuchs betreut wird.

Anfangs nur für ABB-Mitarbeiter
Der Umzug an den heutigen Standort war für das Fitnesscenter Turgi – mit einst 250 Mitgliedern – damals ein Neubeginn. Am 25. Mai 2003 wurde im Obergeschoss der ehemaligen Zwiebackfabrik der Hug AG die Neueröffnung gefeiert. Schon an jenem Tag meldeten sich über 70 neue Mitglieder an, denn das Fitnesscenter war nun auch für die breite Öffentlichkeit zugänglich. 2009 wurde eine GmbH gegründet mit dem Ziel, das ganze Gebäude zu kaufen (was ein Jahr später gelang). Als Eigentümerin der Liegenschaft hatte die GmbH ganz neue Möglichkeiten. Unter anderem wurde ein Durchbruch vom oberen ins untere Stockwerk gemacht, und der Parkplatz neben dem Center wurde schrittweise von 7 auf inzwischen 50 Plätze ausgebaut.

Den Lockdown im Frühling 2020 nutzte die Geschäftsleitung für einen umfangreichen Umbau: So entstand eine neue Herrengarderobe, eine Lüftungsanlage wurde eingebaut und der Eingangsbereich renoviert. Seit 2020 ist das Fitnesscenter Turgi vom Schweizerischen Fitness- und Gesundheitscenterverband (SFGV) zertifiziert und dadurch bei Krankenkassen anerkannt. Es ist an 365 Tagen von 6 bis 22 Uhr geöffnet, wird aber in Teilzeit betreut. Das bedeutet, dass die 15 Trainerinnen und Trainer nicht immer anwesend sind. In der übrigen Zeit – vor allem am Wochenende – trainieren die Mitglieder selbstständig.

Grosszügiger, als man von aussen ahnt: Betriebsleiter Lukas Renggli im oberen Stock des Fitnesscenters Turgi. (Bild: is)

Wichtiger sozialer Treffpunkt
Trotz seiner Grösse geht es im Fitnesscenter Turgi familiär zu und her. Viele Mitglieder kommen seit Jahren ins Training und sind nun bereits im höheren Pensionsalter. «Das Fitnesscenter ist für sie ein wichtiger sozialer Treffpunkt. Oft kommen sie täglich zur selben Zeit, und man kann die Uhr nach ihnen stellen», weiss Betriebs­leiter Renggli. Doris Melcher, als Trainerin der ersten Stunde dabei, erklärt es so: «Das Fitnesscenter ist ihr Wohnzimmer.» In den vergangenen Jahren hat sich dennoch einiges verändert. Der ganze Fitnessbereich sei im Wandel, so Renggli. Erfreulich findet der Betriebsleiter, dass mehr und mehr Frauen im Krafttraining registriert werden.

Frauen dürfen in Turgi ab 16, Männer erst ab 18 Jahren trainieren. Warum dieser Unterschied? «Die jungen Menschen eifern heute vielfach den Influencern aus dem Internet nach. Doch während die jungen Frauen insgesamt vernünftiger sind, pushen sich die jungen Männer manchmal gegenseitig hoch und kennen oft keine Grenzen», weiss Lukas Renggli, der selbst seit dem Alter von 16 Jahren Bodybuilding macht, «zuerst trainierte ich mit Hanteln daheim, später im Kraftraum der Schule.» Er appelliert daran, vom Angebot einer Einführung in die Kraftgeräte durch eine Trainerin oder einen Trainer Gebrauch zu machen – das ist im Abopreis inbegriffen. «Falsch ausgeführt, können die Übungen nämlich sogar zu Verletzungen führen», mahnt er. Für Neumitglieder wird ein Gratisprobetraining angeboten.

Die «Jungen» abholen
Das Angebot im Group-Fitness wird laufend ausgebaut, um junge Mitglieder noch besser abzuholen: «Neu haben wir Boxen im Programm, und Bodyforming wird wieder angeboten. Ein weiteres Ziel ist, künftig Zumba zu offerieren», erklärt Renggli. Es sei jedoch nicht einfach, Personal zu finden, so der 34-Jährige.

Am Tag des 20-Jahr-Jubiläums wartet das Fitnesscenter Turgi mit zahlreichen Attraktionen auf. Von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr finden umsonst Group-Fitness-Stunden (TRX, Bodyforming, Power-Yoga, Cycling und Pilates-Care) statt. Bei diversen Challenges wie Bankdrücken oder Rudern gibt es Wertgutscheine zu gewinnen. Equipe Radsport aus Remigen stellt Velos aus. Zudem erhalten neue und bisherige Mitglieder am Jubiläumstag einen Gratismonat aufs Jahresabo. Für das leibliche Wohl ist mit einem Foodtruck gesorgt. 

Tag der offenen Tür
Sonntag, 7. Mai, 10 bis 18 Uhr
Hauptstrasse 44, Turgi
fitnesscenter-turgi.ch