Spagat zwischen Feiern und Lernen

Obwohl die Kantonsschule Baden kein Verein ist, nimmt sie zum dritten Mal an der Badenfahrt teil. Ein Projekt für die ganze Schule.
Die Kanti Baden empfängt ihre Gäste an der Badenfahrt mit Kultur und Kulinarik. (Visualisierung: zVg)

Die Kantonsschule Baden wird mit der Festbeiz «s’Bilding» zum dritten Mal in Folge an der Badenfahrt teilnehmen. «Inzwischen ist das fast schon Schultradition», meint die Geografielehrerin Andrea Büschlen, die sich zum zweiten Mal im Organisations­komitee für das Badenfahrt-Projekt der Kanti engagiert. «Weil wir aber kein Verein sind, müssen wir im Vorfeld aktiv abklären, ob wir wieder teilnehmen dürfen. Bis jetzt hat das immer geklappt.»

Geschichtslehrerin Daniela Tenger ist erstmals an der Planung des Badenfahrt-Projekts beteiligt. Die Begeisterung ist aber auch bei ihr angekommen: «Das wird ein wirklich toller Anlass. So etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen und es dann gemeinsam durchzuziehen, ist etwas Besonderes. Das wollen wir sicher weiterhin pflegen.»

Funktionsübergreifend
Um ihre Badenfahrt-Projekte stemmen zu können, greift die Kanti Baden auf sämtliche verfügbaren Ressourcen zurück und nutzt Synergien. So besteht das OK für das Badenfahrt-Projekt nicht nur aus Lehrpersonen. Schülerinnen und Schüler sowie Mitarbeitende aus der Verwaltung konnten sich ebenfalls früh in das Projekt einbringen. «Der ursprüngliche Plan für ‹s’Bilding› stammt von einer Schülerin und einem Schüler, die das als ihre Maturarbeit gemacht haben», erklärt Daniela Tenger. Das Material für den Bau selbst stammt hauptsächlich von der Renovation der Turnhalle.

Während der Badenfahrt wird die Festbeiz am Eingang des Kurparks zu finden sein. Im Zentrum der Beiz befindet sich ein mächtiger Baum, der von «s’Bilding» umschlossen wird. Im Schatten kann man sich dort eine Piadina mit Rohschinken, italienischem Käse oder gegrilltem Gemüse gönnen und den Konzerten lauschen, die während der Badenfahrt dort stattfinden werden. «Wir haben sehr viele gute Leute und viele begabte Musikerinnen und Musiker, sodass wir für unser Programm grösstenteils selbst sorgen können», sagt Andrea Büschlen erfreut. Neben den Darbietungen von Schülerinnen und Schülern sowie von Lehrpersonen findet bei «s’Bilding» am ersten Samstag der Badenfahrt ein Chemieworkshop für Kinder und am darauffolgenden Donnerstag ein Robotikworkshop für Interessierte aller Altersstufen statt.

Für die Teilnahme an den Badenfahrt-Umzügen hat sich die Kantonsschule etwas Besonderes ausgedacht. Das Projekt «Twistory» der Kantonsschule Baden befasst sich mit der Badener Stadtgeschichte und untersucht diese anhand historischer Artefakte und Dokumente. Aus aktuellem Anlass sind dieses Jahr auch Objekte darunter, die einen Bezug zu vergangenen Badenfahrten aufweisen. Zu jedem dieser Zeitzeugen gestalten Schülerinnen und Schüler der Kanti Baden einen Wagen, mit dem sie an den beiden Umzügen teilnehmen.

Abstrakt und fordernd
Für viele Schülerinnen und Schüler wird die Jubiläums-Badenfahrt im August die erste sein, die sie aktiv miterleben. Schülerinnen und Schüler, die von weiter her nach Baden in die Schule kommen oder zugezogen sind, können sich darunter zum Teil nichts vorstellen. Das wird die kommende Badenfahrt mit Sicherheit ändern – die Lehrerinnen sind sich einig, dass die zehn Tage für alle Beteiligten unvergesslich sein werden. Probleme, Freiwillige für das Projekt zu finden, hatte man deshalb keine.

Eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten ist, dass der Schul­betrieb während der ganzen Vorbereitungs- und Festzeit normal weiterläuft. «Es ist Ehrensache, dass man trotz der Badenfahrt den Unterricht besucht», so Daniela Tenger. «Das gilt natürlich auch für die Lehrpersonen», fügt sie schmunzelnd hinzu.

kanti-baden.ch/badenfahrt