5187 Zigarettenstummel gesammelt

Zwei Stunden Einsatz, und schon hatte Frank Schoder zusammen mit zwei Bekannten vor dem Seebli 5187 Zigarettenstummel eingesammelt.
Frank Schoder, Käthi Meier-Urech und Roland Thurner bei ihrer Sonntagsarbeit auf dem Seebli-Areal. (Bild: zi)

Der Lupfiger Frank Schoder hatte bei der Zeitungslektüre wiederholt festgestellt, dass Schulklassen weggeworfene Zigarettenstummel in Schweizer Städten einsammelten und entsorgten. Als er sich näher mit dem Problem dieses Abfalls befasste, erfuhr er mehr darüber, warum Zigarettenstummel eine erhebliche Gefahr für die Umwelt bergen. Sie enthalten viele giftige Stoffe wie Arsen, Blei, Chrom, Nikotin und Benzol. Wenn Filter bei Regen ausgewaschen werden, sind sie eine reale Gefahr für die Qualität des Grundwassers, den Lebensraum für Tiere sowie für das Pflanzenwachstum. Ein Zigarettenrest reicht aus, um 40 bis 60 Liter Grundwasser zu verunreinigen, das Nervengift Nikotin verschmutzt sogar 1000 Liter. Gemäss Studien genügt das Nikotin einer einzigen Zigarette, um, in einem Liter Wasser aufgelöst, Forellen innerhalb von vier Tagen zu töten. Und ebenfalls bedenklich: Die Filter verrotten erst innerhalb von 10 bis 15 Jahren. Kleinste Zellulosepartikel finden sich überdies im Packeis der Arktis.

Am Sonntag im Einsatz
Auf Spaziergängen mit seinem Hund richtete Schoder sein Augenmerk verstärkt auf das Vorhandensein weggeworfener Stummel – und erschrak über die riesige Menge. Er beschloss, etwas gegen diese Verschmutzung zu unternehmen. Er begann mit dem Einsammeln und zählte jeweils den «Ertrag». In den vergangenen vier Wochen trug er 5651 Stummel zusammen. Sie lagen an Strassenrändern, auf Plätzen, in Rabatten, an Haltestellen, auf Spazierwegen und so weiter. Bei einem Besuch auf der Riederalp las er 600 Stück auf. Auch die Umgebung von Einkaufszentren ist stark betroffen.

Deshalb fragte er zwei gute Bekannte, Käthi Meier-Urech und Roland Thurner, ob sie bei einer Sammelaktion ums Einkaufscenter Seebli in Lupfig mithelfen würden – und erhielt positiven Bescheid. Da der Seebli-Parkplatz am Sonntag weitgehend autofrei ist, wurde dieser Tag ausgewählt. So begann das Trio letzten Sonntag um 10 Uhr, ausgerüstet mit Kehrichtsäcken, mit dem Säubern. Selbst auf einer Steinrabatte, die sich nur zehn Meter von einem offiziellen Abfallkübel entfernt befindet, wimmelte es von Zigarettenresten. Nach zwei Stunden wurde die Arbeit beendet. Fazit: 5187 Stummel eingesammelt.

Der Einsatz hat sich gelohnt, nicht nur wegen der Entsorgung des Abfalls. Denn, so die einhellige Meinung: «Wenn wir mit unserer Aktion Raucher auf die Gefahren weggeschmissener Zigarettenreste hinweisen können und möglichst viele das Wegwerfverhalten ändern, sind wir glücklich. Und wenn wir andere Leute zu gleichen Sammelaktionen animieren könnten, wären wir doppelt glücklich.» Das Trio wird jedenfalls weiterhin im Sammeleinsatz stehen. Als Nächstes soll das Areal beim Burger King Seebli an die Reihe kommen.