Mehr Investitionen, mehr Schulden

Nach dem erfreulichen Rechnungsabschluss 2022 sieht das Budget 2024, bei gleichbleibendem Steuerfuss, ein Minus von 374 000 Franken vor.
Die Pro-Kopf-Verschuldung wird von 2430 auf 3500 Franken steigen. (Bild: Archiv)

Der Fokus der Doppelsitzung des Einwohnerrats vom 27. und 28. September liegt auf der Beratung des Budgets 2024, das bei gleichbleibendem Steuerfuss von 110 Prozent einen Fehlbetrag von 374 000 Franken ausweist. Die budgetierten allgemeinen Steuereinnahmen (ohne Sondersteuern) liegen bei 27,5 Millionen Franken und somit etwa 1,2 Millionen über dem Vorjahresbudget, jedoch über 1,35 Millionen Franken unter dem Rechnungsabschluss 2022.

Die prognostizieren Steuereinnahmen basieren im Wesentlichen auf den Schätzungen des Kantons und unterliegen grossen Schwankungen. Unter Berücksichtigung der übrigen Komponenten steigt der betriebliche Ertrag um 1,65 Millionen Franken gegenüber Vorjahresbudget. Finanzvorsteher Peter Marten (FDP) hielt vergangene Woche an der Medieninformation fest, dass der Ertragsüberschuss von 5,9 Millionen Franken im Jahr 2022 insbesondere auf höhere Steuererträge, die Aufwertungen von Grundstücken, aber auch auf eine merkliche Verbesserung von Positionen, die in der ­Regel belastend seien, zurückzuführen sei. «Dieser Effekt war bei der Budgetierung für 2024 nicht mehr spürbar», so Marten. Sowohl Peter Marten als auch Bernhard Wehrli, Leiter Abteilung Finanzen, zeigten auf, dass es trotz Minderausgaben von 140 000 Franken bei der Spitex zu Mehrausgaben von 225 000 Franken bei der Pflegefinanzierung kommt.

Bildung hat ihren Preis
Mehrausgaben schlagen weiter im Bildungsbereich und in der sozialen Sicherheit zu Buche. «Obwohl der Zivilschutz seine ablehnende Haltung gegenüber einem obligatorischen Infotag für Blaulichtorganisationen unterstrich, hat die Gemeinde einen Beitrag von rund 56 000 Franken als Folge dieses Grossratsbeschlusses zu leisten», so Gemeindeammann Bettina Lutz Güttler (Die Mitte). Wie den Unterlagen zu entnehmen ist, sind zudem der Sach- und der übrige Betriebsaufwand deutlich höher als im Finanzplan vorgesehen. Gegenüber dem Vorjahresbudget steigt dieser um 227 000 auf 5,3 Millionen Franken, was im Vergleich zum Rechnungs­abschluss 2022 einer Steigerung von 698 000 Franken oder 15 Prozent gleichkommt. Seitens Finanzkommission wird es zu entsprechenden Kürzungsanträgen kommen.

Mit der erarbeiteten Immobilienstrategie und einem extern erstellten Liegenschaftenkonzept wurden die Grundlagen für den Umgang mit dem beachtlichen Immobilienportfolio der Gemeinde geschaffen. «Wir wollen nun beim baulichen Unterhalt einige Posten umsetzen, was zu entsprechenden Kosten führt. Diese sind im Budget nun enthalten. Hinzu kommt, dass die gegenwärtige und künftige Investitionstätigkeit zu einer steigenden Verschuldung führt, was sich nebst einem steigenden Zinsumfeld auf einen höheren Abschreibungsaufwand auswirkt», so Marten.

Lohnerhöhung für Personal
Der gegenüber Budget um 205 200 Franken höhere Defizitbeitrag an das Hallen- und Gartenbad lässt sich aufgrund der laufenden Sanierungs- und Umbauarbeiten durch Mindereinnahmen bei den Eintritten und folglich mit einem eingeschränkten Kursangebot erklären. Die Finanzkommission erachtet die im Budget enthaltene Lohnerhöhung um 3,4 Prozent (inklusive 0,4 Prozent strukturell) für das Gemeindepersonal als zu hoch und glaubt, dass mit 2,4 Prozent eine überdurchschnittlich attraktive Lösung angeboten wird. «Wir sind klar der Meinung, dass in Zeiten des Fachkräftemangels ein Nachholbedarf besteht. Der Gemeinderat wird an dieser Er­höhung festhalten», so Marten. Der Aufgaben- und Finanzplan zeigt auf, dass die Nettoschulden wegen anstehender und laufender Investitionen bis ins Jahr 2028 von 21,8 Millionen auf 32 Millionen Franken steigen werden, was pro Kopf einen Anstieg von 2430 auf 3500 Franken bedeutet.