Grauer Ungar, Ufo und Spaghetti

Die Kürbissaison ist eröffnet: Neben einer Vielzahl an Speise- und Zierkürbissen lockt die Salm AG dieses Jahr mit einer besonderen Kabissorte.
Das Kürbisteam auf dem Feld im Siggenthal. (Bild: MPM)

Schon von Weitem leuchten die Farben: Schön aufgereiht stehen an der Landstrasse Kürbisse in Rot, Orange, Gelb und Weiss. «Die Nachfrage nach Halloween-Kürbissen ist in den letzten Jahren gestiegen», bestätigt Hansjörg Salm, «der amerikanische Brauch ist auch in der Schweiz inzwischen verankert.» Doch lang vor der Zeit, da Halloween hierzulande Einzug hielt, hat die Familie Salm-Baumgartner aus Kirchdorf den Kürbis entdeckt: Seit 1995 wird er hier angebaut und verkauft.

Kundschaft bis nach Deutschland
Zunächst erfolgte der Anbau nur im kleinen Rahmen – heute steht für die Kürbispflanzen insgesamt etwa eine Hektare (10 000 m2) zur Verfügung. Im Verlauf der Jahre kamen immer wieder neue Sorten hinzu. Sie tragen so klingende Namen wie Ufo-Kürbis (Patisson), Turbankürbis, Hokkaido, Roter Zwerg oder Grauer Ungar und können je nach Geschmack auf viel­fältige Art und Weise die Küche be­reichern. Inzwischen hat der hübsche Hofladen Kundschaft aus der ganzen Schweiz und sogar aus Deutschland. «Wir erhalten viele Komplimente für unsere Kürbisse», sagt Salm erfreut. Der Kürbis ist eigentlich eine Beere, und in unseren Breitengraden wachsen über 200 verschiedene Sorten. Die Salm AG bietet rund 20 davon an, Zierkürbisse eingerechnet. «Am beliebtesten sind bei uns der Butternut und der Hokkaido-Kürbis, auch bekannt als Oranger Knirps», erklärt Salm, «wunderbares Fruchtfleisch hat aber ebenso der Graue Ungar, ­ins­besondere zum Backen.» Manche Kürbisse schmecken roh sehr fein, zum Beispiel der Bananenkürbis, der ähnlich wie ein Rüeblisalat geraffelt zubereitet werden kann.

Grundsätzlich sollte man immer ein Stück des Fruchtfleischs kosten, bevor man den Kürbis als Nahrungsmittel verwende, rät Hansjörg Salm. «Schmeckt er bitter, ist er zum Verzehr nicht geeignet. Dann ist es möglich, dass eine Kreuzung mit einem Zierkürbis vorliegt.»

Zu den Kürbissen gibt es Informationen zu Verwendung und Geschmack. (Bild: MPM)

Der Anbau der Kürbisse auf den Feldern in Kirchdorf erfolgt nach dem letzten Frost im Mai. Die Kürbisse mögen keine Nässe, sind ansonsten aber pflegeleicht. «Nur die Krähen sind ein Problem», gibt Salm zu bedenken. Schwärme von 200 bis 300 Vögel seien keine Seltenheit, klassische Abwehrmassnahmen nützten wenig.

Ernte ist Handarbeit
Man müsse einfach schneller sein beim Ernten – und hierfür stehen der Familie Salm Verwandte, Bekannte und Nachbarn zur Verfügung. Das Ernten geschieht in Handarbeit und ist für viele Helfende eine schöne Abwechslung zum Beruf und Büroalltag. Gibt es mal zu viele Kürbisse, werden diese den beiden Organisationen Tischlein deck dich und Schweizer Tafel abgegeben.

Die Salm AG verkauft jedoch nicht nur Kürbisse. Im Sommer hat der Hof Wassermelonen im Angebot, im Spätherbst Zwiebeln. In den nächsten Tagen und Wochen können Interessierte eine spezielle Sorte Kabis kaufen, den sogenannten Weichkabis. Er schmeckt eher süsslich und ist vor allem in der Küche des Balkans beliebt. Später, kurz vor dem 6. Dezember, sind Erdnüsse im Angebot, die in Lenzburg angebaut werden. Wer davon profitieren will, muss allerdings schnell sein – sie sind rasch ausverkauft. Erdnüsse aus der Schweiz sind ein rares Gut und entsprechend beliebt.