Ergiebige thermische Nutzung

Anfang Jahr hatten die Psychiatrischen Dienste Aargau getestet, ob sich Grundwasser für Heizzwecke nutzen liesse. Nun liegen die Ergebnisse vor.
Sicht auf die Westseite des PDAG-Geländes, wo die Schächte für die Grundwasserpumpen gebaut werden sollen. (Bild: zVg)

Im Januar dieses Jahres war auf dem Areal der Psychiatrischen Dienste Aargau (PDAG) ein Testbrunnen mit einer Pumpe eingerichtet worden (der «General-Anzeiger» berichtete). Dafür war bis in eine Tiefe von 42 Metern gebohrt worden, um während einer rund zweiwöchigen Pumpphase festzustellen, ob die Wärmegewinnung aus dem Grundwasser lohnend wäre.

Erhöhte Unabhängigkeit
Die Testpumpe förderte etwa 8400 Liter Wasser pro Minute aus dem Boden und sollte aufzeigen, ob sich die Nutzung von Grundwasser für Heiz- sowie für Kühlungszwecke für die öffentlich-rechtliche Institution lohnen könnte, um eine erhöhte Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu erreichen.

Die Röhren bei der Mülimatt, die für die Dauer der Testbohrungen das Wasser zurück in die Aare leiteten, sind unterdessen zurückgebaut worden. «Vom Grundwasserstrom wussten wir schon vorab», sagt Rolf Stöckli, Leiter Technik, Liegenschaften und Projekte bei der PDAG. «Das Ziel des Testprogramms war, die Ergiebigkeit zu erforschen.» Auf den letzten neun Metern habe man bei der Prüfung der Sicker- und Fliessfähigkeit des Grundwassers das angetroffen, was man erhofft habe, informiert Stöckli: «Die Ergiebigkeit konnte nachgewiesen werden.» In einem nächsten Schritt sollen nun Grundwasserpumpen gesetzt und der Schacht westlich des «Magnolia»-Gebäudes ausgebaut werden, um mit Wärmepumpen das Grundwasser für Heizzwecke zu nutzen oder die Wärme zum Kühlen über einen Platten­tauscher abzuführen. Ein definitives Datum für den Beginn des Ausbaus wurde noch nicht bestimmt. Man rechne damit, dass das Projekt im Herbst 2024 starte und die Wärmepumpen zusammen mit den geplanten Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen werden können. Die Kosten für das Unterfangen belaufen sich auf ungefähr 20 Millionen Franken, die zudem Massnahmen an den Gebäuden einschliessen.