Weihnachtsgeschichte zum Schmunzeln

Die Dorfweihnacht der Schule Mülligen stand in diesem Jahr unter einem tierischen Motto. Das Musical «So ein Kamel» begeisterte die Besuchenden.
Der engagierte Kinderchor erfreute die Besucherinnen und Besucher mit seinen schönen Liedern. (Bild: isp)

Vergangenen Freitag feierte Mülligen seine Dorfweihnacht. Traditionsgemäss wird sie seit Langem von der Schule Mülligen (Schumü) organisiert. In diesem Jahr wurde das Musical «So ein Kamel» des bekannten Liedermachers Andrew Bond in der Turnhalle aufgeführt. Dass der erfolgreiche Liedermacher auch Musicals schreibt, wissen wohl die wenigsten. Die Arbeitsgruppe Dorfweihnacht musste sodann die Rechte beziehungsweise das Copyright beschaffen, damit das Musical aufgeführt werden durfte. Natürlich wurde das Regiebuch dann ein wenig für die Schumü angepasst.

Die Weihnachtsgeschichte aus einer anderen Perspektive
Das rund einstündige Musical handelt von der bekannten über 2000-jährigen Weihnachtsgeschichte, aber erzählt aus der Sicht eines störrischen Kamels und eines überfleissigen Esels. Die Heiligen Drei Könige, Caspar, Melchior und Balthasar, folgen freudig dem Stern von Bethlehem – wenn da eben nicht das störrische Kamel wäre, das überhaupt keine Lust hat mitzuwandern. Erst recht nicht durch trockene Wüsten und hohe Berge. Und überhaupt. Nur wider­willig und ständig maulend kommt es mit – und verpasst so beinahe das grösste Wunder. Aber nur beinahe … Bereits zehn Minuten vor dem eigentlichen Musicalbeginn wurden die zahlreichen Besuchenden musikalisch vom Flötenensemble begrüsst, und so konnte man sich bestens auf den fröhlichen Abend einstimmen und in Ruhe seinen Sitzplatz suchen. Das wunderbare Bühnenbild, die Kulisse sowie die Kostüme haben die fast 100 teilnehmenden Kindergarten- und Primarschulkinder (1. bis 6. Klasse) selbst gemacht oder zusammengesucht. Gegen Musicalende waren die Besuchenden aufgefordert, auf Mundart beim Lied «Stille Nacht, heilige Nacht» mitzusingen. Zum Glück wurde der Text per Beamer eingeblendet, und der gewaltige Kinderchor unterstützte eifrig. Mit den intensiven Proben für das Musical wurde nach den Herbstferien begonnen. Eindrücklich, wie Gross und Klein zusammen auf der Bühne stand, wie viele Kinder sich trauten, ihre Begabungen zu zeigen, sei es beim Theater, beim Tanzen, beim Sologesang oder beim Musizieren. Berührend, wie Lehrpersonen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern musizierten – der familiäre Charakter der Schule wurde deutlich.

Muscial doppelt aufgeführt
Da viele Besucherinnen und Besucher erwartet wurden und sich aufgrund der Brandschutzbestimmungen nur eine gewisse Anzahl Personen in der Turnhalle aufhalten darf, wurde das fröhliche Musical gleich zwei Mal aufgeführt. Zwischen den beiden Vorstellungen wurde zu einem Apéro auf dem Pausenplatz geladen. Nebst Glühwein, Punsch und Zopf konnte von den leckeren Guetsli probiert werden. «Die Chindsgikinder haben praktisch die ganze Woche Guetsli gebacken», sagte eine Kindergartenlehrperson. «Wir hatten mächtig Spass dabei. Ich glaube, wir eröffnen nächstens eine Backstube», witzelte sie später und freute sich sehr über das unkomplizierte Miteinander aller Lehrpersonen und Kinder, das diesen Anlass so wunderbar einmalig gemacht hat.