Wise Swiss Rowers wieder auf Kurs

Rolf Düggelin hält an seinem kühnen Plan fest. Mit einem Seniorenteam will er über den Pazifik rudern. Ein Startplatz für die Ruder-Pacific-Challenge 2025 ist gesichert. Jetzt muss es nur noch mit der Zusammenstellung des Teams klappen.
Rolf Düggelin befindet sich derzeit auf einer zweimonatigen Südafrikareise. Mit im Gepäck ein Rudergerät, sodass er unterwegs trainieren kann. (Bild: isp)

Der 71-jährige Rolf Düggelin aus Scherz in der Gemeinde Lupfig, Mediator und Konfliktmanager sowie ehemaliger Einwohnerratspräsident von Baden, will zeigen, dass auch reifere Menschen dazu fähig sind, Ausserordentliches zu leisten und über sich selbst hinauszuwachsen. Sein Plan: den Pazifik rudernd zu überqueren. Letztes Jahr war vieles schon aufgegleist, ein Team hatte sich formiert. Aufgrund interner Unstimmigkeiten liess sich der angedachte Plan aber nicht realisieren und umsetzen. Jetzt startet Düggelin wieder durch – er gibt nicht auf und arbeitet mit einem neuen Ruderteam und einem anderen Datum weiter darauf hin, sein hochgestecktes Ziel zu erreichen.

Kriterienkatalog klärt auf
Rolf Düggelin gibt sich Zeit bis April oder Mai, spätestens bis Juni diesen Jahres, um einen definitiven Entscheid zu fällen. Bis vor wenigen Tagen und nach mehreren Gesprächen war wieder ein komplettes Team zusammen. Dabei auch erstmals eine Frau. Nun hat sich aber bereits wieder eine Person zurückgezogen. Aufgrund seiner Erfahrungen hat Rolf Düggelin mittlerweile einen aufschlussreichen «Kriterienkatalog» auf der Website wiseswissrowers.ch aufgeschaltet. «Es sind ein paar wichtige Bedingungen, die von möglichen Interessierten zwingend erfüllt werden müssen», sagt Düggelin. «Selbst wenn es dadurch offensichtlich schwieriger wird, ein paar über 65-Jährige zu begeistern als ein paar 30-Jährige. Killerkriterien sind der physische Zustand, der Wille, sich über längere Zeit auf dieses Projekt zu fokussieren, und die Finanzen.»

Ohne Finanzen läuft gar nichts
Die Absicht war von Anfang an, die Kosten von 250 000 Franken über Sponsoring zu finanzieren. Ein pfannenfertiges Sponsoringkonzept liegt vor. Der Plan ist, Firmen anzufragen, die Dienstleistungen oder Produkte für ältere Menschen anbieten. Aber an Unternehmen kann man erst herantreten, wenn ein Team definitiv komplett formiert ist. Doch bereits müssen Teile des Projekts vorfinanziert werden. Bis jetzt hat Rolf Düggelin 120 000 Franken vorfinanziert und ist damit an seine Grenze gekommen. Die Finanzierung war das Hauptproblem im ersten Team. Wenn interessierte Ruderer kein Geld haben und praktisch keinen Franken vor- und mitfinanzieren können, wird es schwierig. Ein allfälliger Geldüberschuss wird an ein Projekt von Pro Senectute gespendet.

Das Rudergerät im Gepäck
Im Moment ist Düggelin wieder in Südafrika, seiner zweiten Heimat. Er nutzt die einmalige Gelegenheit, um mit einem seiner Söhne per Mietauto während ungefähr zweier Monate die Länder Südafrika, Namibia, Botswana, Simbabwe und Mosambik zu bereisen.

Mit dabei ist ein Rudergerät, mit dem Düggelin überall und jederzeit trainieren wird. Seine Gedanken sind tagtäglich beim Rudern und bei der Pacific-Challenge. Noch immer sprüht er vor Optimismus. Es werde doch wohl möglich sein, in der Schweiz ein paar wagemutige und fitte Rentnerinnen oder Rentner zu finden, die ein einmaliges Abenteuer erleben wollten und die gleichzeitig die nötigen Voraussetzungen mitbrächten, meint der Ruderer zuversichtlich. Zusätzlich drei bis vier Personen an der Zahl würden genügen. «Somit hätten wir noch Reservisten», sagt er. Ambitionierte Ruderinnen und Ruderer, ebenso interessierte Sponsoren oder Donatoren, dürfen sich beim Initiator melden. Der Countdown läuft bis Ende Mai. «Nach wie vor gilt: Wir haben ein Boot, und zwar ein sehr sicheres, und wir haben einen Startplatz für die Pacific-Challenge 2025.»

wiseswissrowers.ch