Das Baugesuch des Fast-Food-Riesen beschäftigte die Bevölkerung, kaum lag es im August 2023 öffentlich auf. Bereits am ersten Tag gingen zahlreiche Anrufe von besorgten Personen auf der Bauverwaltung ein. Knackpunkte waren hauptsächlich der Mehrverkehr, der Lärm sowie das Littering, das im Umkreis des Restaurants erwartet wurde (die «Rundschau» berichtete). Innert kürzester Zeit gingen mehr als 60 Einsprachen ein, und über 600 Personen unterstützten eine Unterschriftensammlung auf der Plattform der «Aargauer Zeitung», petitio.ch.
Sechs Monate später sind die Würfel vorerst gefallen: An seiner Sitzung vom 20. Februar hat der Gemeinderat das Baugesuch von McDonald’s abgewiesen. Das mit den folgenden drei Begründungen: 1. Das Bauvorhaben liegt in der Wohn- und Arbeitszone, in der die Ansiedlung nicht oder mässig störender Nutzungen zulässig ist. 2. Die Bau- und Nutzungsordnung der Gemeinde Würenlingen sieht eine Mindestausnützung vor. 3. Die Prüfung des Projekts hat ergeben, dass das Bauvorhaben nicht mit der Bau- und Nutzungsordnung der Gemeinde Würenlingen vereinbar ist.
«Sache nicht gegessen»
Der Entscheid des Gemeinderats hat in den Quartieren rund um den geplanten Bau von McDonald’s zu Hurra-Rufen und zu einem Aufatmen geführt. «Wir sind uns dennoch bewusst, dass die Sache mit diesem Beschluss nicht gegessen ist», so die Befürchtung von Fritz Brunner, der als Anwohner gegenüber dem Grundstücks direkt von den befürchteten Folgen des Fast-Food-Restaurants betroffen gewesen wäre und deshalb mit seiner Frau Anina zu den Einsprechern gehört.
«Wir sind erleichtert und haben uns mit einem Schreiben beim Gemeinderat für seine ablehnende Haltung bedankt», sagt Brunner. Es sei schön, dass der Gemeinderat hinter der Bevölkerung stehe. Doch nun gelte es abzuwarten, so Brunner, der davon überzeugt ist, dass das letzte Wort seitens McDonald’s noch nicht gesprochen ist. «McDonald’s kann Beschwerde beim Kanton einreichen, und das wird wohl der Fall sein. Dann können wir nur hoffen, dass der Regierungsrat im Sinne des Gemeinderats entscheidet, hinter der ablehnenden Bevölkerung steht und das Gesuch ablehnt.»
Reaktion seitens «Mac» unsicher
Wie Patrick Zimmermann, Gemeindeammann von Würenlingen, gegenüber dieser Zeitung sagt, hat der Gemeinderat bis jetzt lediglich Reaktionen aus der Presse vernommen. Wie die Bauherrschaft mit der Abweisung umgehen werde, könne man noch nicht sagen. Auf die Frage, ob ein McDonald’s in Würenlingen grundsätzlich willkommen wäre, antwortet Zimmermann: «Tendenziell eher nicht, zumindest was man mehrheitlich gehört und gelesen hat, und auch die Reaktionen auf petitio.ch im vergangenen Herbst zeigen diese Tendenz.»
Ein Anwohner, der nicht beim Namen genannt werden will, sagt gegenüber der «Rundschau», dass wohl viele Würenlingerinnen und Würenlinger ab und zu in den «Mac» gehen würden. «Sie möchten ihn aber nicht vor der Haustür haben.» Den schönen Versprechungen, dass es keinen Lärm geben und aller Abfall eingesammelt werde oder dass der Verkehr kein Problem sei, wolle man nicht so recht glauben. «Schon heute kommt man zu Stosszeiten bei der Einfahrt Siggenthalerstrasse kaum auf die Döttingerstrasse heraus», gibt er zu bedenken.