108 Millionen Franken Nettovermögen

Zum letzten Mal legte der Finanzminister Leo Geissmann die Zahlen vor. Der Fiskalertrag fiel leicht höher aus als budgetiert.
Stefan Huber, Leiter Finanzen und Controlling, und Leo Geissmann präsentieren den Rechnungsabschluss 2023. (Bild: cd)

Seit dem 1. Januar 2014 hat Leo Geissmann im Brugger Stadtrat gewirkt. Ende März tritt der Finanz- und Kulturminister zurück und übergibt am 1. April seine Ressorts an Yvonne Buchwalder-Keller.

Am Freitag, 22. März präsentierte der scheidende Stadtrat ein letztes Mal in seiner mehr als zehnjährigen Amtszeit den Medien die Rechnungsabschlüsse. Zusammen mit Stefan Huber, Leiter Finanzen und Controlling der Stadt Brugg, zeigte Geissmann die Jahresbilanz 2023 für die Einwohnergemeinde, die Spezialfinanzierungen und die Ortsbürgergemeinde.

Höherer Sach- und Betriebsaufwand
Die Erfolgsrechnung der Einwohnergemeinde schliesst mit einem negativen Ergebnis von über 9 Millionen Franken aus der betrieblichen Tätigkeit ab. Darin sind die Spezialfinanzierungen nicht inkludiert. Die Budgeterwartungen konnten damit um 327 000 Franken nicht erreicht werden, wie Geissmann informierte. Unter dem betrieblichen Aufwand war mit 922 000 Franken ein deutlich höherer Sach- und übriger Betriebsaufwand verzeichnet worden. Dafür sei der Transferaufwand tiefer als budgetiert ausgefallen, denn vor allem im Bereich Asylwesen und Sozialhilfe wurden weniger Leistungen beansprucht. 

Das operative Ergebnis weist einen Verlust von 465 489 Franken aus. Das Ergebnis liegt damit um rund 1 Million Franken besser, als es im Budget 2023 prognostiziert wurde. Der Stadtrat hat deshalb beschlossen, die Kursgewinne aus den Vermögensverwaltungsmandaten bis zur Höhe des budgetierten Gesamtergebnisses der Wertschwankungsreserve zuzuweisen. Diese Einlage sowie die Entnahme aus dem Globalbudgetbereich für den Ausgleich der Rechnung für die wirkungsorientierte Verwaltungsführung (WOV) der Feuerwehr wurden im ausserordentlichen Ergebnis verbucht.

Eine Reserve konnte die Stadt Brugg nach dem Rechnungsabschluss 2023 einlegen, die nun über 1,4 Millionen Franken beträgt. Mit 8,5 Millionen Franken und damit mit über 1,3 Millionen Franken über dem Budget präsentiert sich das Ergebnis aus der Finanzierung aus den Liegenschaften und Liegenschaftsaufwendungen. Das begründete Stefan Huber damit, dass mit 3 Prozent Rendite gerechnet wurde, aber rund 4,5 Prozent resultierten.

Höhere Steuererträge eingenommen
Der Steuerabschluss habe die Budgeterwartungen leicht übertroffen. Dabei lägen die Erträge bei den natürlichen Personen sowie bei den Quellensteuern im budgetierten Rahmen, erläuterte Leo Geissmann. Eine Einbusse zeigen hingegen die Gewinn- und Kapitalsteuern der juristischen Personen. In diesem Budgetpunkt hätten grössere Korrekturen von provisorischen Rechnungen zu einem tieferen Steuerergebnis geführt. Hohe Erbschafts- und Schenkungssteuern, die unter Sondersteuern fallen, hatten hier eine Kompensation ermöglicht.

Die Stadt Brugg verfügt per Ende 2023 über ein Nettovermögen in Höhe von 108 Millionen Franken. Im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt ist dieser Wert um eine halbe Million gesunken.

Der Betrieb Abwasserbeseitigung, wo keine Bewegungen im ausserordentlichen Bereich verbucht sind, schliesst mit einem operativen Verlust von 288 000 Franken bei budgetierten 775 000 Franken ab. Die im Budget vorgesehenen Kredite für Unterhaltsprojekte waren zu hoch bemessen. In der Investitionsrechnung sind aufgrund von Verzögerungen beim Projekt «Neubau Regenbecken Altenburg» deutlich weniger Ausgaben angefallen. Das Nettovermögen des Betriebs Abwasserbeseitigung beträgt nun 11,1 Millionen Franken und soll für Projekte eingesetzt werden. «Wir versuchen, pro Jahr einen Bereich für Sanierungen zu definieren», sagte Leo Geissmann.

Abfallwirtschaft mit operativem Verlust
Der Betrieb der Abfallwirtschaft weist einen Verlust von 29 257 Franken aus. Wie auch bei der Abwasserbeseitigung entspricht bei der Abfallwirtschaft das operative Ergebnis dem Gesamtergebnis. Dabei enthält die Investitionsrechnung die Ausgaben für das Projekt zur Umsetzung der Unterflurcontainer. Das Nettovermögen des Betriebs Abfallwirtschaft reduziert sich um 189 000 Franken und resultiert neu in einer Nettoschuld von 27 000 Franken.

Ortsbürgergemeinde
Als es zum Rechnungsabschluss der Ortsbürgergemeinde kam meinte Leo Geissmann: «Hier schliessen wir ein bisschen unter Budget ab.»

Konkret heisst das mit einem Gewinn von 1171 Franken gegenüber den 20 300 Franken, die als Nettoaufwand budgetiert worden waren. Dieser war im betrieblichen Bereich um rund 22 000 Franken (5,3 Prozent) höher ausgefallen. Mit einer positiven Selbstfinanzierung von 176 000 Franken stieg das Nettovermögen der Ortsbürger und beträgt per 31. Dezember 2023 rund 14,3 Millionen Franken.