«Räbis» feiern ihre Geschichte

Nach einer lauten Vernissage präsentieren die Räbefoniker anlässlich des Jubiläums ab Sonntag ihre fünf Jahrzehnte im Ortsmuseum.
Die «Räbis» im Ortsmuseum Brian Keller (hinten v. l.) und Andrea Rünzi, Katja Stücheli, Präsidentin der Ortsmuseumskommission (OMK), Franz Umbricht und Vreni Peter (OMK), dem «Räbi» André Baumgartner (vorn l.) und Hansjörg Scherer (OMK). (Bild: ejo)

Es war ein kalter Mittwochabend, als die Räbefoniker letzte Woche zur Vernissage ins Ortsmuseum einluden. Doch sie wären nicht die Räbefoniker, hätten sie den Zuschauenden nicht richtig eingeheizt. Und das taten sie anlässlich des Startschusses für ihre Sonderausstellung «50 Jahre Räbefoniker» mit Leidenschaft.

Begrüsst wurden die zahlreichen Gäste – darunter Gemeindeammann Adrian Hitz und Vizeammann Christian Gamma – von Katja Stücheli. «Es ist schön, dass die ‹Räbis› ihr Jubiläum auch mit dieser Ausstellung feiern. In einem Dorf spielen Vereine eine sehr wichtige Rolle. Sie sorgen nicht nur für ein aktives Miteinander, sondern ebenso für die Integration von Bewohnerinnen und Bewohnern», betonte die Präsidentin des Ortsmuseums Untersiggenthal. Die vielen Anlässe, welche die Attraktivität des Dorfs steigern würden, seien dem Engagement der Vereine zu verdanken.

Mit der neuen Sonderausstellung wird im Ortsmuseum ein neuer Verein ins Zentrum gestellt. «Für uns als Kommission ist es einerseits schön, den Vereinen Raum zu geben, andererseits ist es spannend, die Austellerinnen und Aussteller auf ihrem Weg zu begleiten und zu unterstützen», sagte Stücheli erfreut.

Die Räbefoniker heizten mit ihren Liedern an der Vernissage ein. (Bild: ejo)

Ein Kampf mit viel Herzblut
Die Räbefoniker klopften bereits vor zwei Jahren mit ihrer Idee an die Tür des Ortsmuseums. Die Sonderausstellung auf die Beine stellten die drei «Räbis» Brian Keller, Andrea Rünzi und André Baumgartner. Unterstützt wurden sie vom Team der Ortsmuseumskommission: Katja Stücheli, Franz Umbricht, Vreni Peter und Hansjörg Scherer. «Normalerweise rede ich, wie mir der Schnabel gewachsen ist. Für den heutigen Abend habe sogar ich einige Worte aufgeschrieben, weil es ein sehr spezieller Moment ist», sagte Fabian Bächli, Präsident der Räbefoniker, in seiner Ansprache, nachdem die musikalische Einlage der Gugge verhallt war. «Aus einer Idee entstand 1974 ein Verein – das ist nun 50 Jahre her. Wir leben noch heute das, was uns die Gründer mit auf den Weg gegeben haben: die fünfte Jahreszeit», so Bächli. Es sei nicht immer einfach in der heutigen Zeit, einen Verein am Leben zu erhalten.

Ein Blick zurück: Wie der Guggenpräsident gegenüber der «Rundschau» Anfang Februar erklärte, ging es dem Verein vor einigen Jahren nicht so gut. Gerettet wurde die Gugge von Ehemaligen und Ehrenmitgliedern, die für eine kurze Zeit zurückkamen, um den Verein am Leben zu erhalten. Später fusionierten die Räbefoniker mit den Sikinga-Chlopfern. Deren Männlein wurde mit dem Schriftzug der Räbefoniker zum heutigen Logo vereint.

«Wir haben uns festgebissen und werden nicht so schnell loslassen», sagte der Präsident. Dass die Räbefoniker mit Herzblut dabei sind, haben sie mehrfach bewiesen, und das tun sie noch heute. Bächli, dem es eine Ehre ist, dass die Räbefoniker ihre Geschichte im Ortsmuseum erzählen dürfen, freute sich darüber, dass viele «Räbis» aus verschiedenen Epochen an der Vernissage vertreten waren. Ausserordentlich erfreut zeigte er sich darüber, dass aus beinah jeder Epoche ein Präsident des Vereins an der Vernissage vertreten war, um gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen.

Bis in den Winter hinein
Wer einen Einblick in die bunte Vereinstätigkeit der Räbefoniker und deren Geschichte gewinnen möchte, kann das vom 7. April bis zum 1. Dezember tun, sollte jedoch die speziellen Öffnungszeiten des Ortsmuseums beachten. Ein Besuch lohnt sich: Obschon es wohl kein einfaches Unterfangen war, Requisiten aus den letzten 50 Jahren der Räbefoniker zusammenzusuchen. Ein Rundgang durch die Ausstellung führt durch ein spannendes Gefilde, das weder alltäglich noch in jedem Museum zu finden ist.