Im Zentrum entstehen 60 Wohnungen

Vor über 2000 Jahren liessen sich in Vindonissa die Römer nieder. Bis heute erfreut sich Windisch grosser Beliebtheit als Wohngemeinde. Mit den beiden Überbauungen Via Romana und Sonne erhält das Dorf neuen Lebensraum.
Visualisierung der Überbauung Via Romana (Bild: zVg | Metron Architektur AG)

Auf die Frage, warum es Menschen nach Windisch zieht, gibt es verschiedene Antworten. Zum einen sind es die verkehrsgünstige Lage und die gute Infrastruktur, zum anderen die Naherholungsgebiete sowie der Standort der Fachhochschule Nordwestschweiz. In den neuen, im Entstehen begriffenen und geplanten Arealüberbauungen Sonne und Via Romana in der Zentrumszone wird vor allem Wohnraum entstehen. Auf dem Areal Sonne ist der Baustart bereits erfolgt.

Mittlerweile wurde der Gestaltungsplan des Areals Via Romana ebenfalls genehmigt. Mit dem Gestaltungsplan wird sichergestellt, dass die bauliche Entwicklung auf dem Areal die Ziele der Gemeinde Windisch hinsichtlich einer zeitgemässen Entwicklung des Zentrums mit hoher städtebaulicher und urbaner Qualität erfüllt. Die Arealeigentümerin und Bauherrin, die Brugger Liegenschaften AG, hat die vor knapp 60 Jahren in Brugg gegründete Metron Architektur AG in Zusammenarbeit mit der Gross Generalunternehmung, Brugg, mit der Projektentwicklung und der Planung der «Via Romana» beauftragt. Derzeit ist das Projekt in der Bewilligungsphase.

Bedürfnisse auch für kommende Generationen abgedeckt
Planen und bauen heisst, gemäss dem Leitbild der Metron Architektur AG, einen Lebensraum über Jahrzehnte zu prägen. In der Architektur und der Raumentwicklung wird alles unternommen, um den menschlichen Wertvorstellungen, aber auch den Bedürfnissen kommender Generationen gerecht zu werden. Moderne Gebäude sind vier bis siebenmal energieeffizienter als Gebäude aus den 1980er-Jahren oder früher. Daneben braucht es eine Verdichtung im bereits bebauten Siedlungsgebiet. Nur so lässt sich die steigende Nachfrage nach modernen, bezahlbaren und gleichzeitig klimaoptimierten Arbeits- und Wohnräumen befriedigen. Diese Massnahmen sind zudem wichtig, um die Klimaziele zu erreichen. Bevor die beiden fünfgeschossigen Neubauten erstellt werden können, müssen nebst dem mittlerweile leer stehenden Garagenbetrieb Emmenegger AG drei Wohnhäuser rückgebaut und Altlasten fachgerecht entsorgt werden. «Geplant ist der Rückbau der Bestandsbauten ab der zweiten Hälfte 2024», sagz Marc Knellwolf von der Metron Architektur AG. Der Bezug ist für 2027 vorgesehen. Das Restaurant zur Waage bleibt erhalten.

Blick auf die Zürcherstrasse in Richtung Brugg. Rechts entsteht die Überbauung Via Romana, links die Sonne (Bild: ejo)

Wohnungen, Laden- und Gewerbeflächen geplant
Während das längere der beiden Gebäude parallel zur Zürcherstrasse zu liegen kommt, wird sich das andere rechtwinklig dazu anschliessen.

«Ausser den Laden- und Gewerbeflächen im Erdgeschoss sind in den beiden markanten Bauten 60 grosszügige, moderne Mietwohnungen mit 1½ bis 4½ Zimmern geplant», so Marc Knellwolf weiter. Nebst der Ästhetik kommt der Fassade hinsichtlich des Schutzes vor Witterungseinflüssen und der Reduktion des Energieverbrauchs eine grosse Bedeutung zu. «Die hinterlüftete und isolierte Fassade wird mit Putzträgerplatten, die eine strukturierte Oberfläche aufweisen, verkleidet. Holz-Metall-Fenster der neuesten Generation sorgen für lichtdurchflutete Innenräume», erklärt Knellwolf. «Im Erdgeschoss wird die Fassade durch kleinformatige, keramische Platten zusätzlich aufgewertet», fährt der Fachmann fort. Zum Heizen setzt man auf eine Luft-/Wasser-Wärmepumpe. Ein Ventilator saugt die Umgebungsluft an. Die Zentraleinheit der Wärmepumpe nutzt die warme Luft, um ein Kältemittel zu erwärmen. Sobald dieses verdampft, sorgt ein Verdichter für Kompression des jetzt gasförmigen Kältemittels.

Durch diesen Prozess steigt die Temperatur an, die Heizwärme wird über das Verteilersystem an die Heizkörper abgegeben, um das Gebäude zu beheizen. Die Energiegewinnung erfolgt über eine aus etwa 190 Modulen bestehende Photovoltaikanlage auf den beiden Flachdächern, die eine Leistung von geschätzt 75 000 Kilowattstunden erbringt.

Antike Mauer aus der Römerzeit bleibt bestehen
Die Überarbeitung des Gestaltungsplans zog eine Begrenzung der Tiefgaragenplätze nach sich. Damit bleibt die antike Mauer des Legionärslagers Vindonissa erhalten. «Wir stehen in einem guten Austausch und in einer guten Zusammenarbeit mit der Kantonsarchäologie, die voraussichtlich im Frühjahr 2025 mit den Grabungsarbeiten beginnt», betont Marc Knellwolf.

Die zurzeit stark versiegelten Flächen auf dem Areal werden in dem mit rund 30 Millionen Franken veranschlagten Projekt durch vorwiegend wasserdurchlässige Beläge ersetzt. Die Überdeckung der Einstellhalle mit Erdreich beträgt durchschnittlich 50 Zentimeter. Für eine vielfältige Begrünung wird diese auf bis zu 120 Zentimeter erhöht, was die Bepflanzung mit mittelgrossen Bäumen ermöglicht.

Noch sind die Wohnungen nicht inseriert. Die Nachfrage dürfte aufgrund der Lage und der Nähe zum Bahnhof und zur Stadt gross sein.