Kleine Probleme

Protagonist und Schriftsteller Lars versucht am letzten Tag des Jahres, die Versäumnisse der vergangenen zehn bis zwanzig Jahre in ein paar Stunden aufzuholen. Während kleinere Aufgaben seiner To-do-Liste wie «Vater anrufen» oder «Steuererklärung ausfüllen» durchaus an einem Tag zu schaffen sind, gestaltet sich das Verfassen des «Lebenswerks» etwas schwieriger. Der Druck, das Unmögliche zu schaffen, steigt mit jeder Minute und jeder gerauchten Zigarette mehr an. Und immer wieder kommentiert die abwesende Ehefrau Johanna in Lars’ Kopf seine Bemühungen. Wird er sie an der gemeinsamen Silvesterfeier, zu der er das Feuerwerk und einen Salat mitbringen sollte, überzeugen können, bei ihm zu bleiben? Oder hat er sie bereits verloren? Pollatscheks dritter Roman gleicht einem Countdown, bei dem die Lesenden aber im Dunkeln gelassen werden, wie viel Zeit Lars mit sinnieren, rauchen und notdürftig die Wohnung aufräumen verplempert und ob das Ziel noch zu schaffen ist. Selbst an Prokrastination Leidende werden sich wiedererkennen und effizienzgetriebene Erledigerinnen die Augen verdrehen über die unglaubliche Ineffizienz. Lustig ist es auf jeden Fall.