Nun wehrt sich ein neuer Fanclub

«Lust auf einen Mac um die Ecke?» lautete der Titel eines Artikels in der letzten Ausgabe der «Rundschau» mit einer Umfrage bei Passantinnen und Passanten in Würenlingen. Positive Stimmen zum Bau eines neuen McDonald’s an der Siggenthalerstrasse waren auf der Strasse hinter vorgehaltener Hand zwar vermehrt zu hören, sich dazu zu äussern, trauten sich dann doch die wenigsten. Der Fall McDonald’s, der nach dem ablehnenden Entscheid des Gemeinderats nun beim Regierungsrat des Kantons Aargau liegt, scheint das Dorf zu spalten: Nachdem sich bisher lediglich die Gegnerinnen und Gegner zum Thema geäussert haben, werden nun die Stimmen der Befürworterinnen und Befürworter laut.

Vereinslokal bezogen
«Ich kann Ihnen zahlreiche Namen nennen, die sich über den Mac hier im Dorf freuen würden», sagt Max Bopp, Sprecher und Organisator des Pro-McDonald’s-Schweiz-Fanclubs, als Reaktion auf den «Rundschau»-Artikel. «Offenbar gehört es im Dorf zum guten Ton, gegen McDonald’s zu sein. Dem wollen wir gegensteuern», betonen Max Bopp und Breno Larroyd, ebenso Sprecher und Organisator des Vereins, den sie am Formieren sind und im Handelsregister eintragen wollen.

50 Personen haben sich bisher zusammengetan, um die Ja-Parole durchs Dorf zu tragen. Sie meinen es ernst und werden laut Bopp täglich mehr: «Am 19. April haben wir unser Vereinslokal an der Siggenthalerstrasse bezogen und unseren Verein bei der Gemeinde registrieren lassen», so Bopp und fügt an: «Wir sind daran, einen offenen Brief an den Regierungsrat zu entwerfen. Zudem werden wir, genauso wie die Gegner, eine Petition starten.» Mehr noch: Die Werbetrommel für das Projekt rühren will der Fanclub neben Facebook und Instagram auf Tiktok oder X. Eine Internetseite ist am Entstehen (pro-mcdonalds. ibk.me/). «Was die Gegnerinnen und Gegner können, können wir auch», sind sich Bopp und Larroyd einig, die das Gespräch mit dem Fast-Food-Riesen suchen wollen, um neue Menüs, aber auch mögliche Kinderhilfsprojekte vorzuschlagen.

Gegenwind scheint abzuflauen
Auf die «Rundschau»-Umfrage gab es ebenfalls Reaktionen von der Gegenseite: «Die Mehrheit der direkten Anwohnerinnen und Anwohner wehrt sich gegen das Projekt», schreibt Markus Geiger in seinem Leserbrief (Text links). Auf die Frage, ob der Widerstand am Abflauen sei, schreibt Geiger: Ja, unter anderem, weil im Schreiben des Departements Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) darauf aufmerksam gemacht sei, dass eine Beschwerdeantwort eingereicht werden könne, diese jedoch mit einem Risiko für Verfahrens- und Parteikosten verbunden sei.

«Normales Verfahren»
Wie das BVU auf Anfrage erklärt, handelt es sich beim Schreiben vom 4. April um einen normalen Vorgang in einem hängigen Beschwerdeverfahren. Sprich: Wenn der Gemeinderat ein Baugesuch abgewiesen hat und sich die Bauherrschaft dagegen wehrt, werden die ehemaligen Einwender angefragt, ob sie sich als Gegenpartei, also aufseiten des Gemeinderats, mit dem üblichen Kostenrisiko beteiligten wollen oder nicht. Beteiligen sie sich, könnten sie einen allfälligen gutheissenden Entscheid an das Verwaltungsgericht weiterziehen. «Petitionäre haben diese Möglichkeit nicht, nur ehemalige Einwender, die innert Frist Einwendung gegen das Baugesuch erhoben haben», schreibt das BVU.

Nun bleibt der Entscheid des Regierungsrats abzuwarten. Wann dieser zu erwarten ist? Dem Gemeinderat ist laut Patrick Zimmermann kein Termin bekannt. «Wir würden uns über die Bestätigung unseres Entscheids sehr freuen», schreibt der Gemeindeammann. Dass sich nun ein Pro-Komitee gebildet hat, sieht er gelassen. «Wie Gegner sich formieren, können sich auch Befürworter formieren, das ist in unserem Land das Recht aller Bürger.»

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Max Bopp, Fanclub-Organisator.

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Breno Larroyd, Fanclub-Organisator.