Betreten der Baustelle erwünscht

Aus musikalischen Bausteinen hat der Bauführer, Dirigent Martin Bütikofer, ein stimmiges und mitreissendes Konzert erschaffen.
Die jüngsten Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter eröffnen das Konzert.(Bild: bb)

Getreu dem Motto «Wir bauen ein Konzert» wurde die Turnhalle Lee zu einer Baustelle umfunktioniert. Ein Dekorationsteam bastelte dafür einige Baumaschinen. Neben der Bühne wurde während des Abends auf einer Baustelle gearbeitet. Musikant Roland Koller setzte als Bauarbeiter während des Konzerts in kleinen Sketchen Stein um Stein auf ein solides Fundament, um am Schluss eine fertige Mauer zu präsentieren. Zwischendurch hatte der Euphoniumspieler zum Glück auch Zeit, um auf der Bühne zu musizieren.

Blockflöte und Elektroharfe
Auf einer Baustelle gibt es Lehrlinge, und so eröffneten die Riniker Jungbläserinnen und -bläser unter der musikalischen Leitung von Karin Horlacher, Präsidentin der Musikgesellschaft Riniken, den Konzertabend am 27. April in Riniken; das Unterhaltungskonzert wurde am Tag darauf erneut aufgeführt. Der Nachwuchs sagte gekonnt seine Musikstücke selbst an, und Melodien wie «Über sieben Brücken musst du gehn», «Schaffe, schaffe, Häusle baue» und «Das alte Haus von Rocky Docky» wurden flott vorgetragen. In nur sechs Proben erarbeitete Karin Horlacher den frischen Auftritt der jungen Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter. «Es war eine Herausforderung, die verschiedenen Altersklassen unter Berücksichtigung des Ausbildungsstands unter einen Hut zu bringen», so Karin Horlacher, «aber es hat sehr viel Freude gemacht.» Dass sogar eine Blockflöte gut in ein Repertoire mit Instrumenten wie Oboe, Klarinette, Altsaxofon und Trompete passt, zeigten die Musikstücke eindrücklich.

Auf einer Baustelle braucht es verschiedenes Werkzeug: Querflöte, Klarinette, Oboe, Saxofon, Trompete, Cornet, Waldhorn, Euphonium, Posaune, Bass, Perkussion und ganz speziell eine elektronische Harfe, gespielt von Isabelle Pampuch, waren die Werkzeuge der Musikantinnen und Musikanten für den Bau dieses Konzerts.

Ein musikalisches Gebäude
Viel Sprengkraft hat Dynamit, und genau so klang das erste Stück «Dynamite» von Robert Finn, das die Musikgesellschaften auf die Bühne brachten. Visuell effektvoll begleitet war es von Rauchschwaden. Mit dem Stück «Adventure», einer fiktiven Filmmusik von Markus Götz, wurde das Publikum für kurze Zeit in eine andere Welt entführt. Wer kennt sie nicht, die kleinen Helden und Schurken, die verschiedenen Charaktere der Lego-Ninjagos. Wie der Name sagt, ist es ein Lego-Produkt, aber auch eine TV-Serie und ein Kinofilm brachten ihnen viele kleine Fans. Mit dem Musikstück «The Lego Ninjago Movie», arrangiert von Patrick Roszell, erinnerte man sich an die Zeit, in der diese kleinen Männchen auf den Wunschlisten vieler Kinder und Enkelkinder standen.

Das Stück «Another Brick in the Wall», auf Deutsch «Ein weiterer Ziegelstein in der Mauer», ist eines der bekanntesten Lieder der britischen Rockband Pink Floyd. Für die Konzertbesucher war es ein Hörgenuss, wie die Musikantinnen und Musikanten es interpretierten, insbesondere mit dem Einsatz der elektronischen Harfe. «The Rolling Stones on Tour» (M. Jagger/K. Richard), «Bridge Over Troubled Water» (Paul Simon, arrangiert von Marcel Saurer), «Arnhem» (A. E. Kelly), «In the Stone» (arrangiert von Gilbert Tinner) und «Tetris Theme» (Hirokazu Tanaka, arrangiert von Michal Worek): Musikstück um Musikstück wurde ein gelungenes Konzertgebäude erbaut. Der Broadway in New York ist ein Theaterviertel. So zauberte das Musikstück «On Broadway» (arrangiert von John Higgins) ein bisschen Glamour auf die Bühne.

Viel Applaus für den «Baulärm»
Dem Dirigenten und «Bauführer» Martin Bütikofer und seiner musikalischen Bautruppe ist es einmal mehr gelungen, ein grossartiges Konzert mit einer gekonnten Auswahl von zehn Baumodulen und einer mitreissenden Umsetzung des Mottos mit origineller Bühnengestaltung zu zeigen, die beim Publikum begeisterten Anklang und Applaus hervorrief.

Die Arbeit auf einer Baustelle macht hungrig und durstig. Die Besucherinnen und Besucher konnten vor dem Konzert und in der Pause Kulinarisches geniessen. Mit den Zugaben «Marmor, Stein und Eisen bricht» und dem «Fliegermarsch» von Hermann Dostal verabschiedeten sich die Musikantinnen und Musikanten der Musikgesellschaft Riniken und der Stadtmusik Brugg nach getaner Arbeit von der musikalischen Baustelle.